14. April 2015

Die GedenkstÀtte Mauthausen in der Krise

2015-04-14T16:50:41+02:0014.04.15, 15:04 |Kategorien: Geschichte und Rechtsextremismus|Tags: , |

Mauthausen UmfassungsmauerSeit einigen Wochen liegt nun der Gesetzesentwurf fĂŒr die Neuordnung der KZ-GedenkstĂ€tte Mauthausen vor. Ich habe zwar vermutet, dass es einiges zu bemĂ€ngeln geben wĂŒrde, aber was hier seitens des Innenministeriums vorgelegt wurde, hat selbst mich ĂŒberrascht – und zwar negativ. Einen Teil meiner Kritik habe ich in einem Gastkommentar in der heutigen Presse formuliert: Mauthausen: Alle Macht den MinisterialrĂ€ten? Meine Quintessenz: Der Entwurf behebt nicht die nunmehr seit Jahrzehnten andauernde Krise in der Verwaltung der GedenkstĂ€tte, sondern ist Zeichen udn Ausdruck dafĂŒr.

Genauer wird auf die vielen MissstĂ€nde in einer ausgezeichneten Reportage des Online-Magazins Vice eingegangen. Der ehemalige pĂ€dagogische Leiter bezeichnet hier Mauthausen fĂŒr den verkorksten Zugang zu seiner Verantwortung fĂŒr die Verbrechen im Nationalsozialismus als „Feigenblatt Österreichs“ und als Ablenkungsstrategie von der desaströsen Asylpolitik . Mit der Auslagerung der GedenkstĂ€tte in der derzeit geplanten Form werden die MissstĂ€nde prolongiert, und es droht eine weitere finanzielle Aushungerung: Österreich muss aber jene finanziellen Mittel zur VerfĂŒgung stellen, die notwendig sind, um eine optimale Gedenk-, Vermittlungs- und Forschungsarbeit leisten zu können. Alles andere betrachte ich als erinnerungspolitische BankrotterklĂ€rung seitens der Republik.

Morgen werde ich dazu eine Pressekonferenz geben, neue Fakten auf den Tisch legen, die bislang in der Öffentlichkeit unbekannt sind und vor allem ein Alternativmodell fĂŒr die Auslagerung vorlegen. Ich werde auf diesem Blog darĂŒber berichten.

(Bild: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mauthausen-Retaining_Wall.jpg)

 

5. Juni 2014

Mauthausen – Diskussion um GedenkstĂ€tte geht weiter!

2014-06-05T09:25:00+02:0005.06.14, 9:25 |Kategorien: Geschichte und Rechtsextremismus|Tags: , |

Das Bild hat Symbolcharakter – am 5. Mai 1945 haben amerikanische Truppen die HĂ€ftlinge des Konzentrationslagers Mauthausen befreit. Das Bild ist somit ein Symbol fĂŒr das Ende der NS-Schreckensherrschaft in Österreich. Morgen jĂ€hrt sich zum 70. Mal die Landung der Alliierten in der Normandie. Eine gute Zeit also, sich wieder einmal Gedanken zu machen ĂŒber den Umgang mit der NS-Zeit in Österreich.

Über die Probleme rund um die GedenkstĂ€tte Mauthausen habe ich auf diesem Blog schon mehrfach berichtet (GedenkstĂ€tte Mauthausen: kein Ende des rot-schwarzen Proporzes in Sicht!).

Seit Wochen wird nun öffentlich ĂŒber die Neugestaltung der GedenkstĂ€tte diskutiert. Zuletzt hat sich mit Bertrand Perz ein ausgewiesener Experte zu Wort gemeldet („Mauthausen: Experte fordert Beirat“). Perz arbeitet am Institut fĂŒr Zeitgeschichte der UniversitĂ€t Wien und war seit Jahren als Wissenschaftler mit der Neugestaltung der GedenkstĂ€tte befasst. Es ist nun höchst an der Zeit, dass sich auch die politisch Verantwortlichen öffentlich zu ihren PlĂ€nen Ă€ußern.

Um einen Beitrag zur Versachlichung der Diskussion zu leisten, möchte ich heute die PlĂ€ne des Innenministeriums öffentlich machen. Es handelt sich dabei um die EntwĂŒrfe zu einem neuen GedenkstĂ€ttengesetz (< file name="Mauthausen_Entwurf_Gedenkstaettengesetz" >) und zu einer neuen GedenkstĂ€ttenordnung (< file name="Mauthausen_Entwurf-Gedenkstaettenordnung" >).

Ich bin schon gespannt auf die inhaltlichen Aussagen von Vertreterinnen und Vertretern der Regierungsparteien.

23. Mai 2014

GedenkstÀtte Mauthausen: kein Ende des rot-schwarzen Proporzes in Sicht!

2014-05-23T13:43:00+02:0023.05.14, 13:43 |Kategorien: Geschichte und Rechtsextremismus|Tags: , |

Auf den Umgang mit der GedenkstĂ€tte Mauthausen bin ich auf diesem Blog schon mehrfach eingegangen, zuletzt auf eine unbefriedigende Beantwortung meiner Anfrage durch die Innenministerin: „Mauthausen ist eine internationale GedenkstĂ€tte!“.

Nun liegt mir ein Gesetzesentwurf vor, der belegt, dass die Auslagerung der GedenkstÀtte aus dem ZustÀndigkeitsbereich des Innenministeriums unmittelbar bevorsteht. Im Mittagsjournal (GedenkstÀtte Mauthausen vor Auslagerung?) konnte ich heute zur derzeitigen Situation Stellung beziehen.

Im Prinzip kann man ĂŒber eine Auslagerung durchaus diskutieren.

Was mich am Vorschlag aber stört, ist die Tatsache, dass er das großkoalitionĂ€re Strickmuster fortschreibt – schwarzes BM.I und rotes Mauthausen-Komitee. Aus meiner Sicht muss Folgendes gewĂ€hrleistet sein:

‱ In der GedenkstĂ€tte Mauthausen darf kĂŒnftig der rot-schwarze Proporz keine Rolle mehr spielen.

‱ Die MuseumspĂ€dagogik muss als zentrale Aufgabe erkannt, entsprechend organisiert und dotiert werden.

‱ Die Finanzierung muss lĂ€ngerfristig gesichert sein (eventuell in Form einer Stiftung).

‱ Die parlamentarische Kontrolle muss gewĂ€hrleistet bleiben.

Eines muss festgehalten werden: In Österreich fehlt die Einbettung solcher Diskussionen in einen internationalen Zusammenhang, man hĂ€tte ja eventuell auch auf best practice-Modelle in Deutschland, den USA oder Israel zurĂŒckgreifen können.

Eines kenne ich aus dortigen GedenkstĂ€tten im Gegensatz zu jener in Mauthausen nĂ€mlich nicht: Noch immer ist es in der GedenkstĂ€tte Mauthausen so, dass BesucherInnen des zugĂ€nglichen AußengelĂ€ndes an den – leider immer noch existierenden – Schließtagen des Besucherzentrums nicht einmal eine Toilette zur VerfĂŒgung steht, was zu unhaltbaren Situationen fĂŒhrt. Es gibt nach wie vor großen Handlungsbedarf!

WofĂŒr ich stehe?

Ich stehe fĂŒr soziale Gerechtigkeit, bessere Schulen, Klimaschutz, Antirassismus, Integration, Grundrechte und Tierschutz.

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Meine Arbeit

Hier veröffentliche politische Kommentare. Sie erfahren auch alles ĂŒber meine Arbeit aus meiner Zeit im Nationalrat (2008-2017): Reden, AntrĂ€ge und Ausschussarbeit.


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