Die GedenkstÀtte Mauthausen in der Krise
Seit einigen Wochen liegt nun der Gesetzesentwurf fĂŒr die Neuordnung der KZ-GedenkstĂ€tte Mauthausen vor. Ich habe zwar vermutet, dass es einiges zu bemĂ€ngeln geben wĂŒrde, aber was hier seitens des Innenministeriums vorgelegt wurde, hat selbst mich ĂŒberrascht â und zwar negativ. Einen Teil meiner Kritik habe ich in einem Gastkommentar in der heutigen Presse formuliert: Mauthausen: Alle Macht den MinisterialrĂ€ten? Meine Quintessenz: Der Entwurf behebt nicht die nunmehr seit Jahrzehnten andauernde Krise in der Verwaltung der GedenkstĂ€tte, sondern ist Zeichen udn Ausdruck dafĂŒr.
Genauer wird auf die vielen MissstĂ€nde in einer ausgezeichneten Reportage des Online-Magazins Vice eingegangen. Der ehemalige pĂ€dagogische Leiter bezeichnet hier Mauthausen fĂŒr den verkorksten Zugang zu seiner Verantwortung fĂŒr die Verbrechen im Nationalsozialismus als „Feigenblatt Ăsterreichs“ und als Ablenkungsstrategie von der desaströsen Asylpolitik . Mit der Auslagerung der GedenkstĂ€tte in der derzeit geplanten Form werden die MissstĂ€nde prolongiert, und es droht eine weitere finanzielle Aushungerung: Ăsterreich muss aber jene finanziellen Mittel zur VerfĂŒgung stellen, die notwendig sind, um eine optimale Gedenk-, Vermittlungs- und Forschungsarbeit leisten zu können. Alles andere betrachte ich als erinnerungspolitische BankrotterklĂ€rung seitens der Republik.
Morgen werde ich dazu eine Pressekonferenz geben, neue Fakten auf den Tisch legen, die bislang in der Ăffentlichkeit unbekannt sind und vor allem ein Alternativmodell fĂŒr die Auslagerung vorlegen. Ich werde auf diesem Blog darĂŒber berichten.
(Bild:Â http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mauthausen-Retaining_Wall.jpg)