Der 12. Februar sollte in Österreich nicht nur genutzt werden zum Gedenken an die Niederschlagung der ArbeiterInnenbewegung im Jahr 1934, sondern auch zum Nachdenken über die Vorgeschichte dieses Ereignisses. Heute ist der 76. Jahrestag des 12. Februar 1934. An diesem Tag – es war ein Montag drang die Polizei in das Linzer Parteiheim der Sozialdemokraten im „Hotel Schiff“. Die dort versammelten Schutzbündler setzen sich zur Wehr. Das war das Signal für tagelange Kämpfe, es gab hunderte Tote, die Regierung Dollfuß ließ neun prominente Schutzbündler standrechtlich hinrichten, unter ihnen den Nationalratsabgeordneten Koloman Wallisch sowie Karl Münichreiter, der trotz seiner schweren Verletzungen auf einer Krankentrage zum Galgen geschleppt wurde.
Der Weg in die austrofaschistische Diktatur begann aber schon früher, spätestens zu Beginn der 1930er-Jahre mit der Einschränkung und schließlichen Ausschaltung des Parlaments, mit Einschränkung und Verbot von Demonstrationen, mit Verschärfungen des Strafrechts bis hin zur Einführung der Todesstrafe. Die verzweifelte Aktion einiger Schutzbundeinheiten im Februar 1934 war angesichts dieser Entwicklung von vornherein chancenlos, die Errichtung der Diktatur gut vorbereitet und nicht mehr zu verhindern.
Umso wichtiger ist es, in der Gegenwart den Versuchen zur Spaltung der Gesellschaft, der Hetze gegen Minderheiten, dem immer unverfroreren Auftreten der rechtsextremen und dem Abbau demokratischer Rechte entgegenzutreten.
Hinterlasse einen Kommentar