In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit unserem Justizsprecher Albert Steinhauser habe ich heute auf einige „Baustellen der Republik“ im Umgang mit der NS-Zeit hingewiesen.
So ist beispielsweise die Krypta am Wiener Burgtor nach meinem Protest („Keine Kränze für Wehrmacht und Waffen-SS!“) zwar kurzfristig geschlossen, inzwischen aber wieder geöffnet worden (im Bild die damalige Pressekonferenz mit Anton Pelinka). Die skandalösen Totenbücher mit „ehrendem Gedenken“ an Massenmörder wie Josef Vallaster wurden zwar entfernt, Darabos hat aber keine wirkliche Umgestaltung vorgenommen. Nach wie vor steht da unter den Jahreszahlen 1939-1945 „In Erfüllung ihres Auftrages ließen sie ihr Leben“ – ohne jede kritische Reflexion was denn dieser „Auftrag“ des NS-Staates war. Ich fordere die Schließung der Krypta.
Statt der Totenbücher hängen jetzt Bilder von Darabos an der Wand: Kommentarlos sieht man ihn, wie er den Namen „Josef Vallaster“ durchstreicht. Mit Filzstift gegen die Nazis?
Die Darabos-Fotos ändern nichts am Skandal: Die Krypta ist das zentrale Denkmal der Republik, jener Ort, an den alle Staatsgäste geführt werden, wo Bundespräsident und Bundeskanzler an Feiertagen Kränze niederlegen etc. In der jetzigen Form gleicht sie eher einer „Wehrmachtsgedenkstätte“. Sofortige Schließung und anschließende Umgestaltung sind überfällig.
Ich habe in der PK auch auf die Umbenennung von Kasernen gepocht, die nach prominenten Wehrmachtsgenerälen benannt sind. Konkret geht es um die Umbennennung der „Windisch-Kaserne“. Sie erinnert an den hochdekorierten Ritterkreuzträger Alois Windisch, der wegen Kriegsverbrechen verurteilt wurde.
Schließlich muss aus meiner Sicht auch endlich eine Basisfinanzierung des einzigen Museums erfolgen, das dem Beitrag der – vor allem Kärntner – PartisanInnen für die Befreiung Österreichs gewidmet ist. Es handelt sich um den Peršmanhof nahe Eisenkappel/Železna Kapla .
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