Was ich den VerhandlerInnen von SPÖ und ÖVP gerne mit auf den Weg geben möchte, ist nun wirklich nicht neu und hat sich schon – fast – überall herumgesprochen: Bei gemeinsamem Lernen in der Schule profitieren alle!
Dabei ist es egal, ob die SchülerInnen hochbegabt oder nur begabt sind, es ist egal, ob sie eine Einzelbegabung haben oder umfassend begabt sind und es ist egal, ob es sich um Kinder mit oder um Kinder ohne Behinderung handelt – in einer modernen Schule werden alle Talente gefördert.
Lehrkräfte wissen das und sie bemühen sich, leider werden sie bei ihren Bemühungen aber oft behindert. Der Hirnforscher Gerald Hüther weist – ebenso wie viele andere WissenschaftlerInnen – seit vielen Jahren darauf hin. Viele Länder haben es vorgemacht – von Südtirol bis Finnland. Hüthers Credo lautet daher: „Wir wissen inzwischen, dass die besten Lernprozesse nicht einzeln funktionieren, alleine kann niemand seine Potenziale entfalten, sondern immer in Gemeinschaft.“
Die Kunst der LehrerInnen sei es, aus einem „zusammengewürfelten Haufen“ in einer Schulklasse ein leistungsorientiertes Team zu machen. Und das ist möglich. Hüther verweist auf „Leuchtturm-Modelle“ wie die Waldhofschule im brandenburgischen Templin in der Uckermark. Dort gibt es keine Außenseiter, dort lernen alle Kinder gemeinsam.
Die „3sat-Mediathek“ ermöglicht Einblicke in das Funktionieren einer inklusiven Schule: „Beim gemeinsamen Lernen gewinnen alle“.
Einen Satz Hüthers möchte ich all jenen mitgeben, die immer wieder ihre Sorgen um die Hochbegabten äußern: „Dort, wo die Inklusion funktioniert, profitieren nicht nur die, die wir als Behinderte bezeichnen, die ein Handicap mitbringen. Sondern davon profitieren vor allem auch die ‚High-Performer‘, die gute Zensuren haben.“ Sie lernen, dass es Spaß macht, gemeinsam in einer Klasse zusammen zu arbeiten und dass es einem auch selbst Würde verleiht. Wenn man aber ein Schulklima hat, „wo es nur auf gute Zensuren ankommt, da fallen die hinten durch“, meint Hüther.
Für die „Grüne Schule“ gilt daher das Motto: „Kein Kind zurücklassen!“
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