In Deutschland eskaliert derzeit der Bildungsstreik – mit dabei nicht mehr nur StudentInnen, sondern immer mehr auch SchülerInnen. Etwa 250 Organisationen – darunter SchülerInnen-, StudentInnenorganisationen, Parteien, Gewerkschaften – unterstützen die Proteste. Dabei geht es längst nicht mehr um das Debakel in der Hochschulpolitik, also etwa die Anerkennung bestimmter Abschlüsse, sondern grundsätzlich um einen Protest gegen die Technokratisierung der Ausbildung. Mit anderen Worten: Studierende haben durchaus einen breiteren Bildungsbegriff als so manche Verantwortliche. Was derzeit passiert ist der Kampf um Reflexionsmöglichkeiten, um Auseinandersetzung über Inhalte, ja im weitesten Sinn um Demokratie an Schulen und Universitäten. Ausbildung oder doch Bildung? Das ist die Frage.

Dabei geht es zu wie einst im Mai. Zitat aus der „taz“: „Studenten stürmen Banken!“ Es kam also nicht mehr nur – wie an den Tagen zuvor in mehreren Dutzend Städten – zu Besetzungen von Universitätspräsidien, Instituten, Prüfungsämtern und Straßenkreuzungen, sondern zu angekündigten „symbolischen Banküberfällen“: „Damit soll deutlich gemacht werden, dass der Staat zwar innerhalb weniger Tage viele Milliarden Euro zur Rettung der Banken aufgebringe könne, nicht aber für die Bildung, begründete ein Sprecher des Aktionsbündnisses die Aktion.“