An den Universitäten und Hochschulen setzt sich das fort, was im Schulbereich begonnen wird: Das System benachteiligt systematisch junge Menschen aus unteren sozialen Schichten. Das zeigt jetzt der Rohbericht der „Studierenden-Sozialerhebung 2009“. Der Anteil von StudentInnen aus niedrigen Schichten an Unis und Fachhochschulen sank zwischen 1998 und 2009 von 26 auf 19 Prozent, mittlere (1998: 28 Prozent, 2009: 31 Prozent) und gehobene Schichten (1998: 28 Prozent, 2009: 33 Prozent) haben deutlich zugelegt.
Das kommt nicht überraschend: Nur das deutsche Bildungssystem ist ähnlich ungerecht wie das österreichische und bevorzugt Kinder reicher Eltern in einem ähnlichen Ausmaß.
Das wird übrigens auch durch Detailuntersuchungen der PISA-Studie belegt: Akademikerkinder werden AkademikerInnen, Arbeiterkinder werden ArbeiterInnen. Unterrichtsministerin Claudia Schmied muss für sozial gerechte Schule sorgen. Die Notengebung ist da ein wichtiger Faktor, denn der familiäre Hintergrund hat sogar Einfluss auf die Leistungsbeurteilung (der „Standard“ berichtet heute darüber: „Grüne wollen Ziffernnoten abschaffen“). Bei gleicher Leistung bekommen Kinder aus sozial schwachen Familien tendeziell schlechtere Noten. Bildungsstandards und eine Reform der Leistungsbeurteilung können helfen, die soziale Selektion in den Schulen zu mindern. Dazu gehört: Die Abschaffung der Schulnoten in der Volksschule und die Einführung von Bildungsstandards in allen Schulstufen.
Und eines muss man immer wieder wiederholen: Die ÖVP muss ihre Blockadepolitik im Bildungsbereich endlich aufgeben und zu einer grundlegenden Reform bereit sein. Wir brauchen die gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen und ganztägige Angebote!
bedenkliches Ergebnis Diese Ergebnis müsste doch auch den Grünen zu denken geben. Die grüne Uni-Politik widmet sich diesem Befund viel zu wenig, sondern trägt als Monstranz den freien Hochschulzugang vor sich her, ohne ausreichend wahrzunehmen, dass dieser Zugang eben nur für eine kleine soziale Schicht frei ist. Die anderen werden weder durch Studienbeträge, noch durch Zugangsregelungen vom Studium ferngehalten, sondern durch das herrschende Schulsystem. Hier ist der Hebel anzusetzen.
Man kann und muss über alles diskutieren, … aber noch eine zusätzliche finanzielle Hürde als Konsequenz für zuwenig Studierende aus der Unter- und Mittelschicht? Das scheint mir nicht die Lösung. Abbau von Barrieren im Kindergarten und der Schule sind aber sicher vordringlich.
Walsers kleine Welt Ihre Homepage ist erschreckend langweilig. 2 Tage gegen rechts, 1 Tag Schule, 3 Tage gegen rechts 2 Tage Schule,,,,,,
Immer dasselbe
an Sie Herr Walser wurde sie anscheinend nicht vererbt!
In Frankreich haben sie die Gesamtschule seit vielen Jahren – die sozialen Unterschiede haben sich überhaupt nicht verbessert und die Probleme der Migranten haben nur zugenommen.
Ich bitte auch die Grünen, endlich RICHTIGE Lösungen zu suchen statt sich ewig auf dem Allerheilsweg Gesamtschule auszurasten.