Für den heutigen „Kurier“ habe ich mit ÖVP-Bildungssprecher Werner Amon ein „Streitgespräch“ über die aktuelle Bildungspolitik der Regierung geführt. Hier zum Nachlesen: „Mehr als Genügend für Schmied?“
Seit gut einem Jahr vertragen sich Claudia Schmied und Werner Amon ja überraschend gut und sprechen von einer „kleinen Reformpartnerschaft“, Schmied will sogar eine „Freundschaft“ erkennen und auch Amon ist sehr zufrieden. Es stellt sich natürlich die Frage, warum nach drei Jahren Regierungsarbeit und kurz vor Ende der Legislaturperiode nur eine „kleinen Reformpartnerschaft“ verkündet wird, die Österreicherinnen und Österreicher erwarten von einer Regierung doch zurecht eine „Reformpartnerschaft“ von Anfang an.
Ein Blick auf die bildungspolitische Realität in Österreich klärt sehr schnell, warum Schmied und Amon „zufrieden“ sind. Bei dieser Zufriedenheit handelt sich um einen eindeutigen Fall von Selbst-Zufriedenheit damit, dass man sich nicht mehr wie in den ersten drei Regierungsjahren gegenseitig über die Medien bekämpft, wie das normalerweise zwischen Opposition und Regierung der Fall ist. Schmied und Amon stehen in Österreich mit ihrer „Zufriedenheit“ jedendfalls ziemlich allein da. Denn sachlich ist das angesichts eines ärgerlichen Reformstaus im Bildungsbereich nicht nachvollziehbar.
Ich habe ja vor kurzem auf einige Mängel hingewiesen und die Reformnotwendigkeit betont: „Österreich nicht reif für die gemeinsame Schule?“
Auf der Habenseite möchte Amon im Interview beispielsweise allen Ernstes die Neue Mittelschule verbucht wissen, obwohl diese sicherheitshalber gar nicht evaluiert wurde und vom eigentlichen Ziel – der „Verschiebung der Bildungslaufbahnentscheidung“ nach hinten – im jetzt gültigen Gesetz gar nicht mehr die Rede ist. Aus einer Sicht macht das natürlich Sinn – die SPÖ wurde von den Schwarzen über den Tisch gezogen. Zum Schaden unserer Kinder.
Reformunfähige SPÖ hin, reformunwillige ÖVP her – für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
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