In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Hannes Androsch und Bernd Schilcher werbe ich heute für das Bildungsvolksbegehren, denn es gibt noch viel zu tun. Wir müssen in Österreich endlich runter von der Bildungsbremse! Deshalb bitte die Unterstützungserklärung möglichst noch im Juni auf den rund 2400 Gemeindeämtern bzw. Magistratischen Bezirksämtern der Hauptwohnsitz-Gemeinde unterschreiben, ab 1. Juli ist dann Schluss. So erspart man sich im Herbst in der Eintragungswoche den Weg und lange Wartezeiten.
Ich werde auf der heutigen Pressekonferenz folgende Schwerpunkte setzen:
- Für eine Volksschule ohne Noten
Schulnoten haben in vielen Bereichen negative Rückwirkungen auf das Lernen. Sie führen zu einem verstärkten „learning to the test“, fördern die extrinsische über die intrinsische, sachorientierte Motivation, befördern oberflächliche Lernstrategien und sind vor allem für lernschwache SchülerInnen häufig eine Entmutigung. Der Einsatz dieser fünfstufigen Skala ist so lange wie möglich zu vermeiden und jedenfalls in der Volksschule gänzlich zu streichen.
- Ein Fünfer ist kein Fünfer – nicht erst in der Oberstufe
„Sitzenbleiben“ ist ein österreichisches Problem. Wegen einer Schwäche in einem einzigen Fach alle anderen, positiv abgeschlossenen Fächer ein ganzes Jahr lang wiederzukäuen, ist leistungsfeindlich, demotivierend und darüber hinaus teuer.
Aufsteigen mit drei Fünfern in der von BM Schmied vorgeschlagenen modulare Oberstufe ist nur die halbe Wahrheit. Die größten Probleme gibt es in den Schulstufen davor. Die bleiben im Entwurf der Regierung aber ausgeklammert.
- Gemeinsame Schule statt zweitklassiger Bildung
Das Volksbegehren unterstützt zu Recht die Forderung nach einer Gemeinsamen Schule bis zum Ende der Schulpflicht. Die Trennung der Kinder mit neuneinhalb Jahren ist ungerecht! Damit wird die Vererbung von Bildung gefördert und Talent bewusst vergeudet. Das ist volkswirtschaftlich unsinnig und für das Schicksal jedes einzelnen betroffenen Kindes ein persönlicher Schlag. Die Gemeinsame Schule führt nachweislich zu besseren Leistungen und langfristige Laufbahnentscheidungen werden erst dann getroffen, wenn sie sinnvoll getroffen werden können: am Ende der Schulpflicht.
Deshalb gilt für uns Grüne: „Kein Kind zurücklassen!“
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