4. Mai 2010

Griechenland-Krise – nichts fĂŒr populistische SprĂŒche!

2010-05-04T16:19:00+02:0004.05.10, 16:19 |Kategorien: Arbeit und Wirtschaft|

Da sind sich Boulevard-Zeitungen und Rechtsparteien wieder einmal einig: Haut die Griechen! Bei der morgigen Sondersitzung des Nationalrats werden entsprechende SprĂŒche zu hören sein. Sie tragen nichts zur Lösung bei, sondern verschĂ€rfen die Lage noch, indem bewusst zulasten der europĂ€ischen Einigung polemisiert wird. Man denke daran, dass FPÖBZÖFPK uns mit KĂ€rnten schon genug Probleme beschert und das sĂŒdlichste Bundesland an den Rand des Bankrotts gebracht haben.

Zur Hilfe fĂŒr Griechenland gibt es keine Alternative, ein Bankrott könnte eine gesamteuropĂ€ische Krise auslösen. Aber wer zahlt? Und welche Bedingungen mĂŒssen erfĂŒllt werden?

‱ Jene Banken und Finanzinstitute, die an den hohen Zinsen der griechischen Staatsanleihen gut verdient haben, mĂŒssen einen Beitrag zur Rettung Griechenlands leisten.

‱ Griechenland selbst muss einen Beitrag leisten.

‱ Die EU muss umfassende Reformen des Finanzsektors, d.h. vor allem eine europĂ€ische Finanzmarktaufsicht und die EinfĂŒhrung einer Finanztransaktionssteuer, endlich in Angriff nehmen.

Warum? Die Banken haben griechische Anleihen im zweistelligen Milliardenbereich gezeichnet und durch hohe Zinsen des griechischen Staates profitiert. Jetzt ist der Ernstfall da: Wenn schon hohe Zinsen wegen angeblich hohen Risikos, dann wird jetzt die Rechnung prÀsentiert.

Die griechische Staatsschuld betrĂ€gt ca. 300 Mrd. Euro, das sind 115 des BIP. Das Budgetdefizit macht derzeit 13,6 aus. Die Griechen mĂŒssen im Gegenzug fĂŒr das Hilfspaket einen strikten Budgetpfad einhalten (das Defizit soll 2014 wieder unter 3 sein): KĂŒrzungen gibt es bei 13./14. Gehalt, Pensionen und BeamtengehĂ€ltern, höhere Steuern auf Tabak, Treibstoffe, GlĂŒcksspiel, LuxusgĂŒter und eine nochmalige Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 23. Das wird hart genug! Ob die Lasten auch fair verteilt sind, werden die Griechen intern zu entscheiden haben.

27. April 2010

Pröll hat hohe Schulden – und macht weitere!

2010-04-27T15:17:00+02:0027.04.10, 15:17 |Kategorien: Arbeit und Wirtschaft|

Schon die bemerkenswerte Inseratenkampagne unseres Finanzministers gesehen? In den gestrigen BlĂ€ttern hat der „Schulden-Josef“ Babies sagen lassen, dass sie fast 24.000 Euro Schulden hĂ€tten. Angeblich soll die Serie heute so fortgesetzt werden:

17. MĂ€rz 2010

Schwarz-rote SteuerlĂŒgen!

2010-03-17T15:04:00+01:0017.03.10, 15:04 |Kategorien: Arbeit und Wirtschaft|

Die Rache der Journalisten (und der Opposition) ist bekanntlich das Archiv: „Ich habe versprochen, die Steuern in dieser Regierungsperiode nicht zu erhöhen. Und das halte ich.“ Werner Faymann am 20.August 2009. Und noch aktueller: „Ich habe keinen Grund, ĂŒber Steuererhöhungen nachzudenken.“ Josef Pröll am 27.Februar 2010.

Das wird eine zentrale Frage sein in den nĂ€chsten Wochen und Monaten: Wer zahlt die Krise? Beim Pröll-Vorschlag ist jedenfalls Vorsicht angebracht. NatĂŒrlich sind wir fĂŒr eine ökologisch-soziale Steuerreform, sie muss aber aufkommensneutral sein. Und wir mĂŒssen das ganze Steuersystem gerechter machen und grundlegend reformieren. In einem ersten Schritt können Steuern auf Öl, Gas und Kohle erhöht sowie eine flĂ€chendeckende LKW-Maut eingefĂŒhrt werden. Das alles mit einem Gesamtsteueraufkommen von etwa 7 Mrd. Euro pro Jahr. Diese Mittel mĂŒssen aber zur GĂ€nze dafĂŒr eingesetzt werden, Haushalte (Ausbezahlung eines „Ökobonus“ von 500 Euro pro Jahr und Person) und Unternehmen (Senkung der Lohnnebenkosten) zu entlasten.

Unsere Experten haben errechnet, das so eine Reform folgende Vorteile hÀtte:

‱ 30.000 neue ArbeitsplĂ€tzen bis 2020.

‱ 10 weniger CO2-Emissionen bis 2020

‱ Klimastrafzahlungen werden vermieden

‱ AbhĂ€ngigkeit von teuren Öl- und Gasimporten wird vermindert

‱ Energiesparen und Ausbau von Ökoenergie werden forciert

‱ sozial schwache Haushalte werden entlastet, die Kaufkraft gestĂ€rkt

Was Pröll hingegen vorschlĂ€gt, ist eine Steuererhöhung unter einem anderen Namen. Er bestĂ€tigt das am 12.3. in der Kleinen Zeitung: „Ökologisierung heißt, dass wir fossile Energie besteuern und einen deutlichen Betrag fĂŒrs Budget abliefern.“

WofĂŒr ich stehe?

Ich stehe fĂŒr soziale Gerechtigkeit, bessere Schulen, Klimaschutz, Antirassismus, Integration, Grundrechte und Tierschutz.

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Meine Arbeit

Hier veröffentliche politische Kommentare. Sie erfahren auch alles ĂŒber meine Arbeit aus meiner Zeit im Nationalrat (2008-2017): Reden, AntrĂ€ge und Ausschussarbeit.


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