23. Januar 2013

Appell an SPÖVP: „Rettet die Volksschule“

2013-01-23T12:35:00+01:0023.01.13, 12:35 |Kategorien: Bildung|

In den heutigen „Vorarlberger Nachrichten“ erklĂ€ren VertreterInnen von ÖVP und SPÖ, sie wollten die von mir gestern auf diesem Blog vorgestellte Initiative „Rettet die Volksschule“ unterstĂŒtzen. Gut so. Geben wir ihnen die Gelegenheit dazu.

Ich werde ÖVP und SPÖ im Parlament die Chance geben, in Wien das zu tun, was sie in Vorarlberg versprechen und hoffe, dass diesmal der in Vorarlberg geĂ€ußerte Wille und der Mut der Vorarlberger Abgeordneten auch im Unterrichtsausschuss in Wien noch vorhanden ist, wenn es um die Abstimmung geht.

Zuletzt war das nĂ€mlich nicht der Fall: In Vorarlberg haben ÖVP und SPÖ sich fĂŒr eine Modellregion zur Gemeinsamen Schule ausgesprochen, im Unterrichtsausschuss haben dann aber die Vorarlberger Abgeordneten von ÖVP und SPÖ einen diesbezĂŒglichen Antrag von mir abgelehnt, aus „ParteirĂ€son“ wie freimĂŒtig zugegeben wurde.

Bekanntlich fĂŒhlen sich die Volksschulen vernachlĂ€ssigt: desolate RĂ€umlichkeiten, zu wenig Personal, immer mehr Kinder mit großen Leistungsunterschieden, LehrkrĂ€fte am Rand des Zumutbaren. Gezielte individuelle Förderung der Kinder ist ist so nicht mehr möglich. Die Volksschulen benötigen zusĂ€tzliche PĂ€dagogInnen vor allem in den 1. und 2. Klassen.

Mein Antrag hier als Download: < file name="Initiative-Rettet-die-Volksschule" >

FĂŒr die „GrĂŒne Schule“ gilt: „Kein Kind zurĂŒcklassen!“

22. Januar 2013

„Rettet die Volksschule!“

2013-01-22T11:50:00+01:0022.01.13, 11:50 |Kategorien: Bildung|

Das ist erfreulich: Auf Initiative von zwei sehr engagierten PĂ€dagogen, dem Volksschuldirektor Bernd Dragosits und dem Personalvertreter Gerhard Unterkofler, hat sich in Vorarlberg ein ĂŒberparteiliches Personenkomitee aus VS-DirektorInnen, VS-LehrerInnen, GewerkschafterInnen und PersonalvertreterInnen gebildet: „Text und Forderungen zur Unterschriften-Aktion „Rettet die Volksschule““

Die Initiative macht in Vorarlberg auf die Probleme in den Volksschulen aufmerksam. Und wir alle wissen natĂŒrlich, dass diese Probleme nicht auf Vorarlberg beschrĂ€nkt sind.

Unterricht in Kellern und am Gang ist natĂŒrlich unzumutbar. Auch die Tatsache, dass Kinder mit sehr unterschiedlichen Voraussetzungen in die Volksschule kommen, stellt LehrerInnen vor besondere Herausforderungen. Wir brauchen eine flexible Schuleingangsphase und mehr UnterstĂŒtzung fĂŒr die VolksschullehrerInnen.

Umso unverstĂ€ndlicher, dass Unterkofler sogar auf die Gefahr einer Schlechterbezahlung von VolksschullehrerInnen hinweisen muss: „Damit mĂŒssten die zukĂŒnftigen VS-Lehrer mit bis zu 300 Euro weniger Gehalt pro Monat auskommen als die Mittelschullehrer.“

In dieser Initiative haben sich LehrerInnen ganz unterschiedlicher politischer Orientierung zusammengefunden: politisch Ungebundene, Sozialdemokraten, GrĂŒn-Nahe und GrĂŒne sowie Freiheitliche, wie die Vorarlberger FPÖ-Bildungspolitikerin Silvia Benzer. Das macht deutlich, dass es nicht um parteipolitisches Hickhack geht, sondern um eine Koalition der VernĂŒnftigen im Interesse unserer Kinder.

Ich möchte im Nationalrat dazu beitragen, dass sich diese Koalition der VernĂŒnftigen – genauso wie in der Vorarlberger Initiative – auch im Parlament bildet: durch eine parteiĂŒbergreifende Mobilisierung von Abgeordneten, die zu einer Lösung dieses österreichweiten Volksschul-Problems beitragen wollen.

FĂŒr die „GrĂŒne Schule“ gilt: „Kein Kind zurĂŒcklassen!“

19. Januar 2013

„Profilierung auf Kosten der Kinder“

2013-01-19T11:40:00+01:0019.01.13, 11:40 |Kategorien: Bildung|

„Profilierung auf Kosten der Kinder“ – so lautet die Überschrift in einem „Standard“-Kommentar mit scharfer – aber ungerechter – Kritik auch an meiner Position. Das muss man aushalten als Politiker. Ich bin sogar froh, wenn es Auseinandersetzungen und klare Positionierungen gibt. Daher habe ich versucht, in einem Leserbrief zu antworten. Er wurde leider nicht abgedruckt. Auch das muss man aushalten. Daher meine Antwort zumindest auf meinem Blog:

Petra Stuiber teilt in Ihrem Kommentar „Profilierung auf Kosten der Kinder“ vom 8.1.2013 krĂ€ftig aus. Ihr fehlt in der Debatte um die in Wien und nun auch von der Regierung geplanten Vorschulklassen fĂŒr Kinder mit mangelhaften Deutschkenntnissen „eine gesunde Portion Pragmatismus“. „Pragmatismus“ kann sehr wertvoll sein. Die Lernpsychologie stellt fest, dass insbesondere kleine Kinder voneinander weit effizienter lernen als von der Lehrkraft. Dieses „informelle Lernen“ brauchen gerade benachteiligte Kinder und solche mit Sprachdefiziten. NĂŒtzen wir das doch „pragmatisch“!

Meine Feststellung, dass alle Experten – gemeint waren natĂŒrlich jene aus den Bereichen Sprach- und Erziehungswissenschaft – die von der Regierung geplanten „Ghettoklassen“ ablehnen, weil sie den Kindern mehr schaden als nĂŒtzen, kritisiert Frau Stuiber mit Verweis auf den Soziologen Kenan GĂŒngör.

Ich bin gespannt, was Frau Stuiber zum Beitrag im „Standard“ vom 9.1.2013 meint, wonach sich die von Ministerin Schmied (!) zugezogenen Experten Rudolf de Cillia und Hans-JĂŒrgen Krumm gegen den „Vorschlag der Regierung“ nach Separierung der Kinder mit Sprachdefiziten aussprechen und das geplante „Vorschuljahr fĂŒr Kinder mit Deutsch-Problemen“ als „Diskriminierung“ bezeichnen. Ein ideologischer Streit? Nein, es ist die Meinung der fĂŒhrenden Experten, der wir GrĂŒne uns anschließen.

Übrigens kritisiert auch der OECD-Bildungsexperte Dr. Andreas Schleicher die MentalitĂ€t der Selektion: „Der hohe Grad an SelektivitĂ€t in Österreich ist Ausdruck eines Systems, das Verantwortung abwĂ€lzt. (
) Und so werden SchĂŒler, vor allem jene mit Migrationshintergrund, nach unten durchgereicht und bekommen nie eine reelle Chance, ihr Potenzial zu entfalten. Letztlich bezahlen dafĂŒr alle.“

Soweit mein nicht abgedruckter Leserbrief. Übrigens: Ebenfalls im Standard war wenige Tage nach dem Stuiber-Kommentar zum Thema Vorschulklassen in einem Gastkommentar von Rudolf Muhr zu lesen, dass Experten den Vorschlag als „Diskriminierung durch Sprache“ klassifiziert haben (Wie Deutschlernen Schule machen kann). Er bezeichnet den Vorschlag als „völlig falsch“ und schreibt: „Die geplante Maßnahme bringt die sprachliche Integration von Kindern aus Zuwandererfamilien nach mehr als 20 Jahren wieder auf den Nullpunkt zurĂŒck.“ Und weiter: „Die Maßnahmen von Frau Brandsteidl und Herrn Kurz sind daher eine reine Panikreaktion. Angst essen bekanntlich Seele auf.“ Wie war das noch mit der „Profilierung auf Kosten der Kinder“?

FĂŒr die „GrĂŒne Schule“ gilt: „Kein Kind zurĂŒcklassen!“

WofĂŒr ich stehe?

Ich stehe fĂŒr soziale Gerechtigkeit, bessere Schulen, Klimaschutz, Antirassismus, Integration, Grundrechte und Tierschutz.

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Meine Arbeit

Hier veröffentliche politische Kommentare. Sie erfahren auch alles ĂŒber meine Arbeit aus meiner Zeit im Nationalrat (2008-2017): Reden, AntrĂ€ge und Ausschussarbeit.


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