16. November 2012

„Schulreform gibt®s nicht zum Nulltarif!“

2012-11-16T09:52:00+01:0016.11.12, 9:52 |Kategorien: Bildung|

Im Rahmen der Budgetdebatte bin ich in meiner gestrigen Rede auf das Kapitel Unterricht eingegangen. Einen Schwerpunkt habe ich dem Thema Ganztagsschule gewidmet und auf die Gefahr hingewiesen, die eine EinfĂŒhrung ohne Ausbau der Infrastruktur an den Schulen und als reines „Betreuungsangebot“ mit sich bringen wĂŒrde. Genau das will ja die ÖVP.

Mit meiner Meinung stehe ich nicht allein. Martina Salamon hat in einem Kommentar im „Kurier“ in drastischen Worten auf die Gefahr der Entstehung von „KindergefĂ€ngnissen“ gesprochen („Moderne Schule statt KindergefĂ€ngnis“).

Der Kampf fĂŒr eine moderne kindergerechte Schule geht weiter. FĂŒr die „GrĂŒne Schule“ gilt: „Kein Kind zurĂŒcklassen!“

13. November 2012

Ganztagsschule: Keine Verschiebung auf den St. Nimmerleinstag!

2012-11-13T15:07:00+01:0013.11.12, 15:07 |Kategorien: Bildung|

Die Diskussion um den Ausbau ganztĂ€giger Schulformen treibt seltsame BlĂŒten.

Nach einer mehrtĂ€gigen Schrecksekunde angesichts der letzte Woche entflammten Diskussion (Ganztagsschule: Maßnahmen statt ewig gleicher Versprechungen!) will nun auch die ÖVP den langjĂ€hrigen Widerstand gegen den notwendigen Ausbau ganztĂ€giger Schulformendem aufgeben. Das ist natĂŒrlich zu begrĂŒĂŸen. Wir – vor allem die Kinder – brauchen die Ganztagsschule mit einer Kernzeit von 9.00 bis 15.00 Uhr, mit einem Betreuungsangebot davor und danach. Das lĂ€sst auch am Nachmittag genĂŒgend Raum fĂŒr die Familie, sodass die konservativen BefĂŒrchtung, der Staat entreiße in einer Ganztagsschule den Familien ihre Kinder, nicht wirklich nachvollziehbar sind. Soviel zum Elternrecht!

FĂŒr mich ist wichtig: Es muss gewĂ€hrleistet sein, dass jedes Kind in Österreich in zumutbarer Entfernung zum Wohnsitz eine Schule mit verschrĂ€nktem Unterricht Kind besuchen kann. Auch dieses Elternrecht muss garantiert werden. Und noch eines an die Adresse der ÖVP: Wer im Zusammenhang mit Ganztagsschulen stĂ€ndig nur von einem Betreuungsangebot spricht, hat deren pĂ€dagogischen Wert noch nicht erkannt.

Die SPÖ ist ja angeblich auch dafĂŒr. Woran also hakt es? Oder handelt es sich bei dieser Auseinandersetzung vielleicht nur um ein Scheingefecht?

Derzeit wird an sich nur noch ĂŒber die Finanzierung diskutiert. Daher auch dazu ein Wort: Die fĂŒr den Ausbau der Ganztagsschulen zusĂ€tzlich benötigten Mittel sind nĂ€mlich schon da. Immerhin sind dem Staat allein heuer 130 Millionen Euro ĂŒbrig geblieben, die fĂŒr die Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten reserviert waren. Ein Einsatz dieser Mittel fĂŒr den Ausbau der Ganztagsschule drĂ€ngt sich ja geradezu auf, denn das wĂŒrde der ursprĂŒnglichen Widmung entsprechen.

Wer aber die Finanzierung der benötigte zusĂ€tzlichen Mittel von der EinfĂŒhrung einer Erbschaftssteuer (SPÖ) oder kĂŒnftigen Privatisierungen (ÖVP) abhĂ€ngig macht, verschiebt in Wirklichkeit die Beschlussfassung auf den St. Nimmerleinstag. Beides ist nĂ€mlich kurzfristig nicht realisierbar. In beiden Parteien wird die Justamenthaltung seit heute offiziell dementiert (Ganztagsschule: SPÖ will jetzt „schnell sein“).

Wie immer ist es dringend an der Zeit, wieder einmal an mein Motto fĂŒr die „GrĂŒne Schule“ zu erinnern: „Kein Kind zurĂŒcklassen!“

12. November 2012

Gemeinsam lernt es sich besser!

2015-05-02T11:58:58+02:0012.11.12, 11:48 |Kategorien: Bildung|Tags: , |

Gruene-Schule11Da sind wir schon sehr nahe dran an unserem Konzept der „GrĂŒnen Schule“: die IGS Göttingen. Über die Erfolge dieser Schule habe ich auf diesem Blog bereits berichtet: Von den Besten lernen: Integrierte Gesamtschule Göttingen!

Vor einem halben Jahr habe ich mit dem Direktor der Schule in Wien eine gemeinsame Pressekonferenz gegeben, immerhin hat die Schule letztes Jahr den mit 100.000,- € dotierten „Deutsche Schulpreis“ erhalten und darf sich offiziell als „beste Schule Deutschlands“ bezeichnen.

Den Kern des Schulkonzepts erlĂ€utert Wolfgang Vogelsaenger, Direktor der Georg-Christoph-Lichtenberg-Gesamtschule (so der offizielle Name der IGS), heute in einem Interview mit der „Kleinen Zeitung“ („Keiner ist in allen FĂ€chern schlecht“).

Immerhin lebt man in Göttingen das, was auch bei uns ĂŒberfĂ€llig ist: Seit 40 Jahren lernen hochbegabte SchĂŒlerInnen gemeinsam mit leistungsschwĂ€cheren. Und die wesentliche Erkenntnis: beide profitieren davon!

Im Interview bringt es Vogelsaenger auf den Punkt: „Das klassische deutsche Denken ist, dass man mit zehn Jahren erkennen kann, welche Begabungen ein Kind hat. Wir nehmen Kinder, die sonst an einer Förderschule (Sonderschule, Anm.) wĂ€ren, an der Hauptschule, an der Realschule und auf dem Gymnasium. Die Kinder lernen von der fĂŒnften bis zum Ende der zehnten Klasse immer gemeinsam. Ein Drittel bis zur HĂ€lfte der Kinder, die mit einer Hauptschulempfehlung zu uns kommen, machen Abitur bei uns. Und es gibt kein Kind, das sich verschlechtert. Wir verzichten auch aufs Sitzenbleiben.“

Dass das „klassische österreichische Denken“ dem „klassichen deutschen Denken“ sehr nahe kommt, muss nicht unbedingt erwĂ€hnt werden.

Auf die Frage, ob das gemeinsame Lernen nicht auf zulasten der Leistungsstarken gehe, gibt es eine klare Antwort: „Nein, die profitieren, weil sie erklĂ€ren. Durch ErklĂ€ren lernt man am meisten. So profitieren beide. Und kein Kind ist in allen FĂ€chern schlecht. Wir haben auch Werken, Zirkus, Orchester, Autoschweißen und so weiter, wo sich andere Kinder hervortun können.“

Heute gastiert Vogelsaenger auf Einladung der GrĂŒnen Akademie in Graz zum Thema „Wie wird aus . . . die beste Schulstadt der Welt“.

Mit am Podium: Bernd Schilcher, Klaus Tasch, Christian Wabl.

Heute, 12. November, 19.30 Uhr

PĂ€dagogische Hochschule Steiermark (Aula), Hasnerplatz 12, Graz

WofĂŒr ich stehe?

Ich stehe fĂŒr soziale Gerechtigkeit, bessere Schulen, Klimaschutz, Antirassismus, Integration, Grundrechte und Tierschutz.

Hier erfahren sie mehr


Meine Arbeit

Hier veröffentliche politische Kommentare. Sie erfahren auch alles ĂŒber meine Arbeit aus meiner Zeit im Nationalrat (2008-2017): Reden, AntrĂ€ge und Ausschussarbeit.


Zur Seite des Parlaments


Downloads