7. September 2011

Caritas fordert Gemeinsame Schule!

2011-09-07T14:55:00+02:0007.09.11, 14:55 |Kategorien: Bildung|

Heute haben Caritas-Präsident Franz Küberl und Michael Landau ein neues Bildungspapier präsentiert: „Caritas fordert Einführung der Gesamtschule“. Das Papier reiht sich würdig ein in eine Reihe von hervorragenden Bildungspapieren von der Katholischen Aktion bis zur Industriellenvereinigung. Hier einige Forderungen der Caritas:

• „Verpflichtender, gebührenfreier Kindergarten ab dem vierten Lebensjahr: Der Kindergarten als Bildungseinrichtung fördert die Kinder frühzeitig in ihrer kognitiven und sozialen Entwicklung und schafft die Basis für eine erfolgreiche Schullaufbahn. Ebenso trägt er zur sozialen Inklusion bei. Die Kindergartenpflicht ist wie die Schulpflicht zu sehen und betrifft alle Kinder. Ziel muss es sein, auf qualitativ hohem Niveau die sprachlichen, motorischen, spirituell-religiösen, musikalischen, künstlerischen und sozialen Kompetenzen der Kinder zu fördern.

• „Ganzheitliche/ganztägige Schulformen ausbauen: Ganztägige Schulformen sind ein sehr wichtiges Angebot für Kinder bildungsferner Eltern und für Kinder in benachteiligenden Lebenssituationen und ermöglichen darüber hinaus Eltern die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Daher sollen Eltern flächendeckend zwischen einer ganztägigen Schulform oder einem Angebot mit Nachmittagsbetreuung wählen können. In allen Settings müssen ein vielfältiges (künstlerisches, musikalisches, sportliches, sozial integrierendes) Programm und Qualität in der Betreuung und Unterstützung bei Schulaufgaben gegeben sein. Um Chancengerechtigkeit herzustellen und soziale Unterschiede ausgleichen zu können, muss die Schule kostenlose Förderangebote ausbauen. Damit wird auch das Problem mangelnder Leistbarkeit von Nachhilfeunterricht gelöst.“

• „Gemeinsame Mittelstufe der 10- bis 14-Jährigen umsetzen: Um die Kinder optimal zu fördern und besser auf ihre Talente und Neigungen eingehen zu können, ist die frühe Lernwegsentscheidung zu beseitigen. Die notwendige Individualisierung des Unterrichts soll im Rahmen einer gemeinsamen Mittelstufe mit einem durchlässigeren Schulsystem das differenzierte Angebot in kleinen Lern- und Leistungsgruppen vorsehen.“

Die Caritas fordert auch die Einhaltung der von Österreich ratifizierten UN-Behindertenrechtskonvention, die eine Abschaffung der Sonderschulen und ein System der inklusiven Schule vorsieht. Alles paletti? Leider nein, denn eine Frage muss immer wieder gestellt werden: Wann wacht bildungspolitisch endlich auch die ÖVP auf?

Wie für die Caritas gilt auch für uns: „Kein Kind zurücklassen!“

6. September 2011

Schmied auf „Werbetour in der Vorzeigeschule“

2011-09-06T11:41:00+02:0006.09.11, 11:41 |Kategorien: Bildung|

In Mattersburg steht die größte Neue Mittelschule (NMS) des Burgenlands. Claudia Schmied hat ihr gestern mit viel medialem Tam-Tam einen Besuch abgestattet: „Auf Werbetour in der Vorzeigeschule

Ihre Propagandaabteilung funktioniert also – im Gegensatz zur Neuen Mittelschule. Denn allein aus den Berichten in den Medien lassen sich folgende Fakten herauslesen:

• Schmied hat bezüglich Gemeinsamer Schule aufgegeben: „Unterrichtsministerin Schmied lässt AHS unangetastet.“

• Der Zulauf ins Gymnasium ist ungebrochen: „Im Mattersburger Gymnasium … starten mit 117 Schülern um 19 mehr als im Vorjahr.“ Dort gibt es heuer übrigens somit sogar eine erste Klasse mehr als im letzten Jahr.

• Die Ergebnisse sind dürftig, der nächste PISA-Schock steht vor der Tür, wie ein Lehrer aus der NMS Mattersburg bestätigt: „Durchfallen sei fast passé, weil schwachen Schülern wenig abverlangt werde. ´Auch aus der Neuen Mittelschule kommen Kinder, die nach der Schule nur schlecht lesen und schreiben können.`“

• Wer im Gymansium keinen Platz bekommt, geht nun halt in die NMS statt wie früher in die Hauptschule: „Erdem wollte vor drei Jahren noch lieber ins Gymnasium, ´aber dafür war ich zu schwach`.“

Claudia Schmied hat das eigentliche Ziel des Schulversuchs (laut § 7a SchOG: „Verschiebung der Bildungslaufbahnentscheidung“) aus den Augen verloren. Wir hingegen bleiben dran!

Und wir bleiben auch unserem Motto treu: „Kein Kind zurücklassen!“

2. September 2011

Kein Kind darf beschämt werden!

2023-02-06T15:30:39+01:0002.09.11, 18:12 |Kategorien: Bildung|

Die Initiative „Wir LehrerInnen fürs Bildungsvolksbegehren“ hat heute gefordert, den Grundsatz „Kein Kind darf beschämt werden“ im Zielparagraphen des Schulorganisationsgesetzes zu implementieren. Der Sprecher der LehrerInnen-Initiative für das Bildungsvolksbegehren bringt auch gleich einige konkrete Beispiele („Prinzip Respekt in der Schule“). Die Aufnahme so einer Formulierung in den Zielparagraphen ist eine hervorragende Idee, die ich voll und ganz unterstütze. Schweden und Finnland fahren nämlich gut damit, das zeigen nicht nur deren PISA-Ergebnisse. Es wird Zeit, dass wir zur Spitze aufschließen.

Kinder sind neugierig und wollen zeigen, was sie können. Diese Neugier und der Leistungswille sind Grundlage für den Lernerfolg der Kinder. Angst vor Bloßstellung kann diese kindliche Neugier und die Schul-Lust schnell brechen. Schlechte Leistung ist die Folge. Auch engagierte PädagogInnen sind machtlos, wenn Kinder ausschließlich nach kaum vergleichbaren Noten abgeurteilt werden müssen.

Ein erfolgreicher Bildungsprozess gelingt nur, wenn alle Beteiligten auf gleicher Augenhöhe miteinander kommunizieren und umgehen. Kein Kind darf zurückgelassen werden und kein Kind darf beschämt werden. Eine Anpassung des Zielparagraphen ist überfällig.

Dazu passt natürlich unser Grünes Motto: „Kein Kind zurücklassen!“

Wofür ich stehe?

Ich stehe für soziale Gerechtigkeit, bessere Schulen, Klimaschutz, Antirassismus, Integration, Grundrechte und Tierschutz.

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Meine Arbeit

Hier veröffentliche politische Kommentare. Sie erfahren auch alles über meine Arbeit aus meiner Zeit im Nationalrat (2008-2017): Reden, Anträge und Ausschussarbeit.


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