Dienstrecht: ein Match Starrsinn gegen Blockade!
Man kann eigentlich nur den Kopf schĂŒtteln: Meint Werner Faymann das wirklich ernst?
Beim Match um ein neues Dienst- und Besoldungsrecht zwischen der abtretenden Regierung und der Lehrergewerkschaft trifft Starrsinn auf Blockade. Wenn Faymann jetzt ankĂŒndigt, er wolle das Gesetz noch vor Weihnachten durchpeitschen, kann er das selbst nicht ernst meinen (âGewerkschaft will „ernstgenommen werden“â).
Am Beginn von Verhandlungen hĂ€tte eigentlich eine Antwort stehen sollen auf die Frage, wie eine angstfreie und leistungsfĂ€hige Schule fĂŒr unsere Kinder ausschaut: Statt dessen verwechselt man auf der einen Seite das neue Dienstrecht mit einem Sparpaket und möchte auf der anderen Seite ein Schulsystem aus dem 19. Jahrhundert fortschreiben. Die Herren der GĂD zeigten in den Verhandlungen die Beweglichkeit eines Hydranten.
Zum Gesetzesentwurf gab es 1.800 Stellungnahmen, keine einzige war positiv. Kein Wunder: Der Vorschlag ist weder modern noch leistungsgerecht. Statt Durchhalteparolen auszugeben, sollte die Regierung auf die kritisierten Punkte eingehen.
Ein neues Dienstrecht beschlieĂen zu wollen, ohne eine Einigung ĂŒber das kĂŒnftige Schulsystem erreicht zu haben, zeugt von wenig ProfessionalitĂ€t. Es braucht ein von beiden Regierungsparteien getragenes Konzept, statt dem derzeitigen Gefeilsche um die Lehrverpflichtung. Die Arbeit von LehrkrĂ€ften nur ĂŒber Unterrichtsstunden zu definieren ist altmodisch und realitĂ€tsfern. Wir brauchen ein Arbeitszeitmodell, das Unterrichtsverpflichtung und schulische Anwesenheitszeit kombiniert, die Zulagen fĂŒr LehrkrĂ€fte sollten kĂŒnftig stĂ€rker als bisher an den Schulen selbst geregelt werden und natĂŒrlich braucht es schulische Autonomie auch bei der Auswahl der LehrkrĂ€fte.
Wenn wir endlich einen Beschluss ĂŒber die Gemeinsame Schule der 10-bis 14-JĂ€hrigen haben, kann man neben einem einheitlichen Dienst- und Besoldungsrecht fĂŒr PĂ€dagogInnen an KindergĂ€rten, Volksschulen und Höheren Schulen auch eines fĂŒr den neuen Typus der âMittelstufenlehrerInâ beschlieĂen. Mitten in den Regierungsverhandlungen in einem jahrzehntelangen Streit eine befriedigende Lösung zu erwarten und den Abschluss an eine Noch-Unterrichtsministerin und eine Noch-Finanzministerin zu delegieren, zeugt von wenig RealitĂ€tssinn. Das kann nicht gutgehen.
FĂŒr die âGrĂŒne Schuleâ gilt: âKein Kind zurĂŒcklassen!â
Oft wird man schneller bestĂ€tigt, als man selbst vermutet hat. Das gilt – leider – fĂŒr meinen letzten Blogeintrag: â
Es kam, wie es kommen musste: Derzeit dreht sich in Wien alles um Posten. Wer wird Minister? Wer Ministerin?