30. Oktober 2014

Zentralmatura nächste Woche im Unterrichtsausschuss

2014-10-30T15:04:00+01:0030.10.14, 15:04 |Kategorien: Nationalrat|Tags: |

Die „Standardisierte Reifeprüfung“ hat auf diesem Blog schon zu vielen Einträgen und – wie im Unterrichtsausschuss – zu heftigen Diskussionen geführt. Wer sich darüber informieren möchte: Bitte in der Suchfunktion oben einfach den Begriff „Zentralmatura“ eingeben.

Die Probleme der Vergangenheit wie die mangelhafte Kommunikation der veränderten Bewertungsschlüssel für die Englisch- und Französischmatura, die Peinlichkeit bei einer Aufgabenstellung der Deutsch-Zentralmatura oder die Panne in Mathematik sind das Ergebnis ministerieller Ho-Ruck-Politik.

Nächste Woche kommt die Thematik wieder in den Unterrichtsausschuss: Der Bericht der Bildungsministerin zur Entwicklung der standardisierten kompetenzorientierten schriftlichen Reife- und Diplomprüfung – schwerpunktmäßig nur für das Jahr 2013 – ist aus meiner Sicht der zentrale Tagesordnungspunkt. Es geht um die Entwicklung und technische Umsetzung der Zentralmatura. Der umfangreiche Anhang beinhaltet sowohl die Aufgabenstellungen in den Maturafächern als auch die Beurteilungsraster.

Ich werde die Gelegenheit benutzen, um meine zentralen Kritikpunkte wieder vorzubringen und entsprechende Anträge einzubringen. Wichtig erscheint mir beispielsweise eine Zweitbegutachtung von negativ beurteilten schriftlichen Prüfungsaufgaben bei der standardisierten Reife- und Diplomprüfung oder die vollständige Übernahme der Reifeprüfung als hoheitliche Aufgabe in den Verantwortungsbereich des Ministeriums. Bei allfälligen Einsprüchen gegen negative Beurteilungen droht nämlich aus meiner Sicht ein weiteres Chaos. Zu überlegen ist auch, ob man die Ergebnisse der letzten zwei Jahre vor der Matura nicht in die Note mit einfließen lässt, um eine wichtige Note nicht von einer einzigen Prüfung abhängig zu machen. Es gibt also ausreichend Diskussionstoff.

Meine Einladung: Wer Fragen oder Anregungen hat, kann das bis Montag ganz einfach per Mail machen. Vielen Dank!

Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“

15. Oktober 2014

Haben die grünen Weltenretter schon kapituliert?

2015-05-03T10:01:42+02:0015.10.14, 9:38 |Kategorien: Nationalrat, Parteien|

Heute werden in Vorarlberg mit Katharina Wiesflecker und Johannes Rauch zum erstenmal zwei Grüne Regierungsmitglieder angelobt. Die Erwartungen sind hoch. Schließlich wollen die Grünen ja die Welt retten. Jetzt haben sie im sechsten österreichischen Bundesland auch die Chance dazu. Und es ist ja wirklich fünf vor zwölf.

Es gibt sicher einige, die meine Ironie nicht verstehen. Einige wollen das auch gar nicht. Nich wenige Kritiker sind unerbittlich: Vom „ORF-Report“ über den Standard bis zu Ö1-Journalist Stefan Kappacher. Kritik muss sein, doch ein bisschen relativieren kann und muss man das.

In einem Gastkommentar für die „Presse“ habe ich das heute gemacht: „Haben die grünen Weltenretter schon kapituliert?

Ähnlich wie ich sieht das übrigens auch Andreas Koller in den „Salzburger Nachrichten“. Er vergleicht die Situation in den Bundesländern mit der Streitkultur in der Bundesregierung: „Die Länder beweisen: Es geht auch anders. Dort, wo neu regiert wird – in Salzburg, Oberösterreich, Kärnten, Tirol, Wien und neuerdings Vorarlberg -, lassen einander die Koalitionsparteien leben. Jeder darf Projekte umsetzen, ohne sogleich den Bannstrahl des Partners zu riskieren. Das lockert die Starre und belebt die Politik.“

Noch Fragen, die Herren und Damen Kritiker? Kollers Quintessenz lautet: „Kompromisse sind nicht des Teufels.“ Und weiter: „… konstruktive Politik kann nur funktionieren, wenn die Öffentlichkeit sich allmählich von der naiven Vorstellung befreit, dass eine Partei, die – sagen wir – 20 Prozent der Stimmen erringt, hundert Prozent ihrer Forderungen umsetzen muss, und wenn sie’s nicht tut, dann handelt es sich um eine Clique von Sesselklebern. Diese Erwartungshaltung ist vor allem in Journalistenkreisen weitverbreitet.“

Wer sagt’s denn!

2. August 2014

Barbara Prammer ist tot

2014-08-02T21:46:00+02:0002.08.14, 21:46 |Kategorien: Nationalrat|

Heute Nachmittag hat Barbara Prammer den Kampf gegen ihre Krebserkrankung verloren. Die Nationalratspräsidentin ist im Kreise ihrer Familie im 61. Lebensjahr verstorben.

Ich habe seit meinem Einzug in den Nationalrat im Jahre 2008 ausschließlich sehr gute Erfahrungen mit ihr gemacht. Bei zwei Gesetzesmaterien habe ich als Vertreter der Grünen mit ihr als Vertreterin der Sozialdemokraten verhandelt. Dabei hat sie Handschlagqualität gehabt und Paktfähigkeit bewiesen.

Es waren zwei ideologisch hoch aufgeladene Themenbereiche: Die Rehabilitierung der Wehrmachtsdeserteure und die Rehabilitierung der Opfer des Austrofaschismus. SPÖ und ÖVP sind jahrzehntelang daran gescheitert, zu tief waren die Gräben zwischen den Parteien. Doch Barbara Prammer auf der einen und Fritz Neugebauer auf der anderen Seite haben es verstanden, gemeinsam mit uns Grünen ein Ergebnis zu erzielen, dass man ruhigen Gewissens als historisch bezeichnen darf.

Im persönlichen Gespräch wies sie mehrmals auf die Ursachen für ihr Engagement in vergangenheitspolitischen Fragen hin und betonte, dass die Auseinandersetzungen zwischen Sozialdemokraten und Christlichsozialen vor allem ihren Großvater und ihren Vater stärker geprägt hätten als die Zeit des Nationalsozialismus. In dieser Tradition ist sie aufgewachsen. Vor allem ein Ereignis im Februar 1934 aus ihrer Heimat, dem Hausruck-Kohlerevier, hat tiefe Wunden hinterlassen: Im Arbeiterheim in Holzleithen wurden sechs Männer, die allesamt unbewaffnet waren, auf die Saalbühne gestellt und erschossen beziehungsweise zwei schwer verletzt. „Der Austrofaschismus wurde von vielen totgeschwiegen, bei uns zuhause nicht“, sagte Prammer mehrfach.

Ihre Grundsatztreue hat sie oft unter Beweis gestellt. Auf sie war Verlass – etwa bei den harten Auseinandersetzungen um den damaligen Dritten Präsidenten Martin Graf.

Wir verlieren mit ihr eine überzeugte Antifaschistin eine engagierte Kämpferin für den Parlamentarismus und die Rechte von Frauen.

Wofür ich stehe?

Ich stehe für soziale Gerechtigkeit, bessere Schulen, Klimaschutz, Antirassismus, Integration, Grundrechte und Tierschutz.

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Meine Arbeit

Hier veröffentliche politische Kommentare. Sie erfahren auch alles über meine Arbeit aus meiner Zeit im Nationalrat (2008-2017): Reden, Anträge und Ausschussarbeit.


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