15. November 2011

Kompetenz gegen Elfenbeinturm!

2011-11-15T15:03:00+01:0015.11.11, 15:03 |Kategorien: Unkategorisiert|

Da wendet sich der Philosoph mit Grausen ab. Der Bildungsexperte Karl Heinz Gruber bringt die Kritik von Konrad Paul Liessmann am Volksbegehren und dessen Initiator heute in einem Standard-Kommentar („Das hat sich der Androsch wirklich nicht verdient“) auf den Punkt: unberechtigter Spott, mangelnde Einsicht!

Die polemischen AusfĂ€lle von Liessmann gegen das Bildungsvolksbegehren und seinen Initiator Hannes Androsch habe ich ja schon gestern kurz behandelt („Liessmann ruft aus dem Bildungs-Elfenbeinturm!“). Was mir am Gruber-Kommentar besonders gut gefĂ€llt: „Liessmann hĂ€tte gut daran getan, einen Rat von Albert Einstein zu beherzigen: Alles sollte so einfach wie möglich gemacht werden, aber nicht einfacher.“

Und auch diesen Satz sollten wir bedenken: „FĂŒr die schweigende lĂ€ndlichen Akzeptanz der Hauptschule gilt der Ausspruch John Steinbecks: Wenn man Fesseln lange genug trĂ€gt, dann hĂ€lt man sie fĂŒr FlĂŒgel.“

Philosoph hin oder her, fĂŒr mich gilt im Bildungsbereich: „Kein Kind zurĂŒcklassen!“

14. Oktober 2011

„Lehrlingspapst“ Egon Blum schlĂ€gt Alarm!

2011-10-14T13:38:00+02:0014.10.11, 13:38 |Kategorien: Unkategorisiert|

Er ist ein parteipolitisch unverdĂ€chtiger Zeuge. In der schwarz-blauen Ära wurde der erfolgreiche Höchster Unternehmer Egon Blum zum „Lehrlingsbeauftragten“ der damaligen Regierung und hat in dieser Funktion einige Erfolge vorzuweisen. Nicht zuletzt dank des „Blum Bonus“ ist es damals gelungen, die Zahl der Lehrlinge wieder deutlich zu steigern. Nun schlĂ€gt Blum Alarm: „Auswirkungen einer realitĂ€tsfremden FachkrĂ€fte- und Lehrlingspolitik auf Bundesebene schwĂ€chen unseren Wirtschaftsstandort.“

In der 32-seitigen Schrift verweist er darauf, dass seit September 2008 die Zahl der Lehrlinge um fast 7 gesunken ist, von 128.951 auf 120.113 im September 2011. Tendenz weiter sinkend. Die Ursachen liegen laut Blum auf der Hand: „Zu wenige 15-JĂ€hrige mit ausreichender AusbildungsfĂ€higkeit.“ Mit anderen Worten: Unser Schulsystem ist nicht mehr in der Lage, genĂŒgend Jugendliche auszubilden, die ausreichend qualifiziert sind, um eine Lehre zu absolvieren. Dazu passt ĂŒbrigens eine diese Woche veröffentlichte Studie der Industriellenvereinigung in der Steiermark, wonach 2/3 aller Lehrlinge die Mindestanforderungen nicht erfĂŒllen („Lehrlinge: Bis zu 70 Prozent erfĂŒllen Anforderungen nicht“).

Blum sieht weitere Ursachen: „Nach der „erleichterten LehrlingskĂŒndigung“, der „Streichung des Blum-Bonus“ und der „Abschaffung der Lehrstellenberater“ war es zuletzt die „ZurĂŒcknahme der Ausbildungsnachweiskontrolle zur Mitte der Lehrzeit“, die dem Image der Lehre enorm geschadet hat.“

Der sogenannte „Blum-Bonus“ – also die finanzielle UnterstĂŒtzung fĂŒr die Schaffung zusĂ€tzlicher betrieblicher Lehrstellen – hat bekanntlich ĂŒber 12.500 zusĂ€tzliche betriebliche Lehrstellen gebracht, bei einem finanziellen Aufwand von insgesamt etwa 100 Mio. €.

Und auch ein anderes Blum-Zitat verdient es, beachtet zu werden: „FĂŒr mich war und ist die DurchgĂ€ngigkeit von der „Lehre & Matura“ mit nachfolgendem FH- bzw. UNI-Abschluss von enorm großer Bedeutung. Damit können Talente gefördert werden und auch die lange Zeit beklagte Sackgassensituation beendet werden. Mir scheint es aber an der Zeit zu sein, dass eine hohe Fachqualifikation – betriebliche Fachelite – einen ebenso hohen gesellschaftlichen Stellenwert erfahren soll, wie beispielsweise die Ausbildungskombination „Lehre & Matura“ bzw. der Abschluss einer höheren Schule mit oder ohne Fachhochschulabschluss. StĂ€ndige berufliche Weiterbildung ist selbstverstĂ€ndlich fĂŒr alle erforderlich.“

Dem Thema entsprechend möchte ich mein bildungspolitisches Motto „Kein Kind zurĂŒcklassen!“ heute etwas abwandeln: „Keinen Jugendlichen zurĂŒcklassen!“

5. September 2011

Das Elend der „Ganztagsschulen“ in Österreich!

2011-09-05T09:16:00+02:0005.09.11, 9:16 |Kategorien: Unkategorisiert|

Schmied redet die RealitĂ€t der „Ganztagsschulen“ schön. In einer pĂ€dagogisch sinnvollen Form existieren diese in Wirklichkeit in Österreich kaum. Was es gibt, ist reine Nachmittagsbetreuung. Diese wird von den Kindern oft eher als Bestrafung empfunden, weil die anderen SchĂŒlerInnen ja frei haben. Die Vorteile des von mir geforderten verschrĂ€nkten Unterrichts mit einer Abfolge von Lern- und Erholungsphasen mit einem deutlich besseren Lernerfolg als in der traditionellen österreichischen Schule sind hier zudem nicht vorhanden. In einer Kernzeit von 9.00 bis 15.00 Uhr sollten alle SchĂŒlerInnen in der Schule sein. Über eine diesbezĂŒgliche Initiative von mir berichten heute einige Medien („Viele SchĂŒler ohne Betreuung am Nachmittag“).

Vor allem in der Volksschule gibt es massiven Investitionsbedarf. Mittagessen, Betreuung und HausaufgabenunterstĂŒtzung gibt es nur fĂŒr einen Bruchteil der VolksschĂŒlerInnen.

Nur 15.000 der 83.000 ErstklasslerInnen in Österreich haben einen Platz in einem Hort. Laut Statistik Austria befinden sich österreichweit nur 16,3 der 6- bis 9-JĂ€hrigen in einer institutionellen Betreuungseinrichtung. Über die PlĂ€tze in schulischer Nachmittagsbetreuung (offene Volksschulen) gibt es nicht einmal bundesweiten Zahlen.

Im Bereich der Schule hat unser Motto zu gelten: „Kein Kind zurĂŒcklassen!“

WofĂŒr ich stehe?

Ich stehe fĂŒr soziale Gerechtigkeit, bessere Schulen, Klimaschutz, Antirassismus, Integration, Grundrechte und Tierschutz.

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Meine Arbeit

Hier veröffentliche politische Kommentare. Sie erfahren auch alles ĂŒber meine Arbeit aus meiner Zeit im Nationalrat (2008-2017): Reden, AntrĂ€ge und Ausschussarbeit.


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