Wie geht´s weiter mit der Schulreform in Österreich? Auf Einladung der „Furche“ habe ich mit Ursula Haubner über dieses Thema diskutiert: „Der Streit um die Schule“.
Die BZÖ-Bildungssprecherin ist ja in Sachen Bildung erfrischend sachlich und konstruktiv. Nicht selbstverständlich, wenn man die Performance vor allem ihrer männlichen Parteikollegen betrachtet.
Haubner und ich waren uns in vielen Fragen einig: Unser Schulsystem ist veraltet, ineffizient und leistungsfeindlich, SP-Ministerin Claudia Schmied wollte etwas erreichen, hat sich am ÖVP-Beton aber die Zähne ausgebissen und ihre Reformansprüche bereits aufgegeben. Und die ÖVP? Sie betreibt nach wie vor eine unverantwortliche Blockadepolitik.
Für mich überraschend auch die Offenheit Haubners in Sachen Ganztagsschule, wo sie selbst ja eher dem konservativen ÖVP-Modell der reinen Betreuung am Nachmittag anhängt. Auf meine Argumente für eine richtige Ganztagsschule mit verschränktem Unterricht hat sie gemeint: „Ich diskutiere das auch in meiner Familie sehr viel, weil eine meiner Töchter das so sieht.“
Na also: Auch im innersten Bereich des BZÖ werden Grüne Bildungsargumente aufgenommen. In Vorarlberg haben wir inzwischen ja sogar die FPÖ von der Gemeinsamen Schule überzeugt. Bleiben noch Fritz Neugebauer und Werner Amon. Bleiben ihre Modelle einer Schulstruktur aus dem 19. Jahrhundert. Bleibt ihr Bild von einer bäuerlich geprägten Familie als Norm in unserer Gesellschaft und einer dieser Struktur entsprechenden Schulorganisation. Bleibt aber eben auch die Gewissheit: Die Welt dreht sich trotzdem!
Und für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
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