Jetzt werden wir mal kurz biblisch: „Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, dass er Fülle habe; wer aber nicht hat, von dem wird auch genommen, was er hat“ – so heißt es bei Matthäus 25,29. Dieser „Matthäus-Effekt“ aus dem „Gleichnis von den anvertrauten Zentnern“ trifft kaum wo besser zu als bei unserem Bildungssystem. Man kann es auch etwas drastischer übersetzen: „Der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen!“
Neben Deutschland haben wir das sozial selektivste Bildungssystem der Welt. So hat bei uns ein Kind in der Hauptschule, das aus bildungsfernen Schichten stammt, eine Chance von 7, die Matura zu machen. Ein Kind aus der Mittelschicht mit gut ausgebildeten Eltern, das die AHS besucht, macht mit 93-prozentiger Wahrscheinlichkeit die Matura. Die Leistungen dieser Kinder decken sich aber zumindest teilweise, denn die besten 20 der HauptschülerInnen in der untersten (also der dritten) Leistungsgruppe erbringen bei PISA die gleichen oder bessere Leistungen als die untersten 20 in den AHS! Die einen in der AHS haben aber alle höheren Bildungswegchancen, die anderen praktisch keine. Dieses System will die ÖVP erhalten!
In Deutschland hat sich nun eine Plattform gebildet, die Jugendlichen aus bildungsfernen Schichten hilft: „ArbeiterKind.de“ ist nicht nur eine informative Website rund ums Studium, sondern bietet auch ganz konkret die Hilfe von rund 1000 MentorInnen in ganz Deutschland – absolut kostenlos und ohne Verpflichtungen.
Das wäre doch was auch für Österreich! Bedarf besteht jedenfalls.
Für uns gilt übrigens im Gegensatz zu den schwarz-roten BildungsbetoniererInnen: „Kein Kind darf zurückbleiben!“
Hinterlasse einen Kommentar