Die GÖD sollte ja eigentlich die Interessen ihrer Mitglieder wahrnehmen. Etwa in ihren Zeitungen. In jener der Berufsbildenden Höheren und Mittleren Schulen – „Weg in die Wirtschaft“ – schreibt der Vorsitzende Jürgen Rainer regelmäßig das Vorwort. Er reitet dort regelmäßige Angriffe auf die Gesamtschule. In der letzten Ausgabe zitiert er einen Oliver Pohl, den Chefredakteur der Zeitschrift „Wirtschaft im Alpenraum“ ist. Und für Jürgen Rainer ist er ein Gewährsmann in Sachen Bildung.
Obwohl Pohl auf unterstem Niveau sogar ÖVP-Granden attackiert – falls diese in Sachen Gesamtschule zumindest nicht die GÖD_Hardcore-Position vertreten.
• So spricht Pohl beispielsweise vom „Bildungsmotivator LH Günther Platter und seine landesrätliche Assistentin Beate Palfrader“. Frauen freuen sich, wenn sie rechtzeitig zum Frauentag wieder einmal als „Assistentinnen“ bezeichnet werden.
• Oder er reitet Attacken gegen die Lehrkräfte insgesamt: „Wer von mehr Lehrern, die mit Millionenaufwand finanziert werden müssen, noch nicht begeistert ist, dem stellt seit kurzem die Stadt Innsbruck für die Schulen noch Sozialarbeiter zur Verfügung, um Braindrain Aufklärungsarbeit bei Schülern und Eltern zu leisten. Das hat über das intellektuell meist schwach schlagende politische Herz der Alpen hinaus eine gewisse Strahlkraft auf die sozialistischen Bildungsreformer, die sich seit gut 200 Jahren redlich bemühen, ihre anti-akademisch eingestellte Klientel zumindest für ihre Kinder dafür zu begeistern, dass sie Doktorhüte tragen.“
Ein inhaltlich und stilistisch bemerkenswerter Gewährsmann, den sich Rainer da ausgesucht hat.
Alpenbewohnerinnen als intellektuell minderbemittelte „anti-akademische“ Dodeln?
• Und auch das Pisa-Musterland Finnland bekommt sein Fett ab: „So durfte im Pisa-Siegerland Finnland früher niemand heiraten, der nicht lesen konnte. Das wirkte offensichtlich besser wie die Vorlesestunden, die finnische Unternehmer für ihre Belegschaften organisierten, wo ihnen in der Arbeitszeit der „Graf von Monte Christo“ vorgelesen wurde.“
Was der alles weiß, der Pohl! Und noch besser: Was der GÖD-Boss dem Pohl alles glaubt, um den „Rohrkrepierer Gesamtschule“ beschreiben zu können!
Fasching ist heute gerade noch – also nehmens wir´s mit Humor! Es bleibt uns nämlich sonst nichts übrig.
Oder wir tun das, was GÖD-Mitglied Erich Ledersberger – von dem ich diese Informationen habe – getan hat: sich deutlich und unmissverständlich bei den Gewerkschaftsoberen zu Wort melden!
Ansonsten gilt, dass wir uns weder von Parteisoldaten noch von Gewerkschaftsbonzen verunsichern lassen dürfen. Es gilt das Motto für die „Grüne Schule“: „Kein Kind zurücklassen!“
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