Kann eine Stunde die Welt verändern? Nicht wenige ExpertInnen sind überzeugt davon. Das Thema heißt Schulbeginn! Würde die Schule doch erst um 9 Uhr beginnen, lautet der Traum vieler Kinder und Jugendlicher.

Vor allem Kinder zwischen sechs und zehn Jahren sind ab 9 Uhr leistungsfähiger als am frühen Morgen. Deshalb klingelt die Schulglocke in vielen Ländern deutlich später als bei uns: In Großbritannien, Schweden, Finnland, Japan … läutet es erst um neun Uhr zum ersten Mal.

Für viele Eltern wäre das natürlich ein Problem, weil sie schon früher zur Arbeit müssen. Deshalb – und damit die Kinder auch Zeit haben, sich auszutauschen – muss es natürlich schon deutlich früher ein Betreuungsangebot an den Schulen geben.

Viele Kinder quälen sich in aller Herrgottsfrühe aus dem Bett, um zur Schule zu gehen. Schlechte Laune, permanenter Schlafmangel, miese Stimmung, Streit sind die Folgen. Jugendliche haben einen anderen Rhythmus, sie sind abends lange aktiv und würden morgens länger schlafen.

Die Süddeutsche Zeitung titelt „Wie eine Stunde die Welt verändern könnte“ und zitiert Kurt Tucholsky, der in der Weltbühne schon 1930 fragte: „Warum müssen eigentlich fast alle Leute, die in einer Anstalt untergebracht sind, früh aufstehen? Warum werden sie so früh geweckt?“ Er gab selbst die Antwort: „Gesund ist es deshalb nicht, weil kein Mensch mehr mit den Hühnern zu Bett geht.“ Er nannte es das „Stigma aller Unterdrückten: früh aufstehen zu müssen“.“

Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“

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