Eines ist klar: Je früher Kinder in Krippen oder Kindergärten professionell betreut werden, desto besser später ist ihre Leistung in der Schule. Laut einer von der EU-Kommission in Auftrag gegebenen Studie („Early Childhood Education and Care“) haben es acht EU-Länder verabsäumt, für Kinder unter drei Jahren entsprechende Betreuungsplätze auszubauen. Richtig geraten: Österreich ist mit dabei. Die Zeitungen berichten heute darüber:
„EU-Kritik: Mängel bei Ausbildung der Vorschulkinder„.
Deshalb werden Eva Glawischnig und ich heute einen Entschließungsantrag für einen Rechtsanspruch auf einen Ganztagskinderbetreuungsplatz ab dem vollendeten ersten Lebensjahr einbringen.
Kinderbetreuung ist in Österreich Länder- bzw. Gemeindeangelegenheit. Vor allem im ländlichen Raum fehlt es an Krippen- und Kindergartenplätzen. In Ballungsräumen gibt es sie zwar, doch sind sie häufig recht teuer. Kinderbetreuung kostet je nach Bundesland zwischen 30 und 450 € pro Monat.
In Österreich gab es 2007 236.546 Kinder unter 3 Jahren. Lediglich 11,8 der Kinder befanden sich in institutioneller Kinderbetreuung. Zum Vergleich: Dänemark 73, Schweden 53. Österreich hat sich im Rahmen des Barcelona-Ziels dazu verpflichtet, bis 2010 eine Betreuungsquote von 33 bei den Unter-3-Jährigen zu erreichen. Alleine um dieses Ziel erreichen zu können, fehlen derzeit etwa 53.000 Plätze. Um das Barcelona Ziel bei den 3-5-Jährigen (Betreuungsquote 90) zu erreichen, fehlen 17.000 Kindergartenplätze.
Deshalb kommt von uns folgender Antrag:
„Die Bundesregierung wird aufgefordert, so rasch wie möglich die Voraussetzungen zu schaffen, um allen Kindern ab dem vollendeten ersten Lebensjahr einen kostenlosen Besuch einer Kinderbetreuungseinrichtung zu ermöglichen. Um zu gewährleisten, dass jedes Kind kostenlosen Zugang zu einem Betreuungsplatz hat, muss ein Rechtsanspruch verankert werden. Weiters wird die Bundesregierung aufgefordert, Maßnahmen für einen massiven Ausbau an Kinderbetreuungsplätzen, vor allem für Unter-Drei-Jährige, zu ergreifen.“
Mal schauen, wie die Regierungsparteien damit umgehen!
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