Schülerinnen und Schüler bringen nach einem Besuch einer Tagesschule bereits nach zwei Schuljahren deutlich bessere Leistungen. Vor allem ihre Sprachkompetenzen werden gefestigt, das Sozialverhalten ist signifikant positiver und auch die Alltagsfertigkeiten sind besser als bei anderen Kindern in der Halbtagsschule. Das ist das Ergebnis einer breit angelegten Schweizer Studie, die vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) unterstützt wurde. Die logische Konsequenz: Die Autoren der Studie fordern, die Schweiz solle Ganztagsschulen von hoher pädagogischer Qualität einrichten. Näheres dazu auf dem Blog von Liesi Märk „Schweizer Studie belegt eindrücklich die Vorteile der Ganztagesschule“ beziehungsweise im Buch der Autorin Marianne Schüpbach. Sie hat gemeinsam mit Walter Herzog, beide arbeiten als ErziehungswissenschaftlerIn an der Universität Bern, die Studie erstellt. Die beiden haben untersucht, wie sich die verschiedenen Schulformen auf die schulischen Leistungen und die sozio-emotionale Entwicklung der Kinder auswirken. Marianne Schüpbach: „Ganztägige Bildung und Betreuung im Primarschulalter: Qualität und Wirksamkeit verschiedener Schulformen im Vergleich“.

Die Studie ist natürlich repräsentativ, verglichen werden Kinder, die mindestens dreimal pro Woche während 7,5 Stunden in einer Ganztagsschule verbringen und in unserer traditionellen Halbtagsschule. Die Längsschnittstudie bezieht 521 am Anfang ihrer Schulzeit stehende Primarschulkinder aus elf Deutschschweizer Kantonen mit ein. Die Kinder verteilten sich auf 70 Klassen und 56 Schulen aus mehrheitlich städtischen Gebieten und Agglomerationen; die Tagesschulkinder stammten aus zehn Klassen.