Zu Schuljahresbeginn häuften sich merkwürdig positive Berichte über die Ministerin in den Wiener Boulevardmedien. Ich habe auf Verdacht hin eine Anfrage an die Ministerin gestellt. Die Antwort hat es in sich: Es handelte sich um bezahlte, meist aber nicht gekennzeichnete Werbung. Die Gesamtkosten für die Einschaltungen betrugen im Zeitraum von 1. September bis 15. September – also in nur zwei Wochen – 458.443,23 Euro. Inhaltlich handelt es sich Eigenlob zu bereits erfolgten Verbesserungen und Lobhudelei zum Etikettenschwindel der Neuen Mittelschule sowie hehre Pläne für die Zukunft, deren Umsetzbarkeit noch in den Sternen steht. Außer den Boulevardmedien haben praktisch alle anderen ausführlich berichtet: „Schmied leistete sich einen teuren Schulbeginn

Zu den Begünstigten gehören vor allem Kronenzeitung, „heute“, „Österreich“ und Kurier. Besonders ärgerlich ist, dass die Anzeigen großteils als solche schwer erkennbar sind, weil sie in Form redaktioneller Artikel und Interviews abgedruckt wurden. Wenn Ministerin Schmied politische Bildung ernst nimmt, sollte gerade sie konsequent auf einer Trennung von Werbung und redaktionellen Beiträgen bestehen.

Auffallend ist übrigens, dass kritischen Stellungnahmen zur ministeriellen Bildungspolitik genau in diesen Medien kaum oder gar nicht zur Kenntnis genommen worden sein. Ein Schelm, wer Böses denkt!