Im Gegensatz zu sogenannten InteressenvertreterInnen und GewerkschafterInnen sowie braven ParteisoldatInnen haben sich die Lehrkräfte und der Direktor des Gymnasiums Lustenau wohltuend sachlich über den Plan einer „Modellregion Gemeinsame Schule Lustenau“ geäußert. Die neue Vorarlberger Schullandesrätin Bernadette Mennel hat ja diese Woche eine solche Modellregion angekündigt. Leider – und das ist wirklich ärgerlich – in völlig unausgegorener Form.
Natürlich muss auf jene Bedenken eingegangen werden, die von Fachleuten wie dem Direktor und den Lehrkräften in Lustenau gestern in einem „Vorarlberg heute“-Bericht vorgebracht wurden. Jedenfalls ist dort keine Rede davon, was die Überschrift im Beitrag auf der ORF-Homepage suggeriert: „Gemeinsame Schule: Nein zu Modellprojekt“
Die ÖVP-Vorarlberg wäre gut beraten, auf die von den Lehrkräften vorgebrachten Einwände ebenso einzugehen wie auf meine Forderungen und Hinweise:
• Ein dienstrechtliches „Verschlechterungsverbot“ für Lehrkräfte fordere ich ja schon seit langem. Wir brauchen ein flexibleres Dienstrecht, deutlich höhere Anfangsgehälter für LehrerInnen und eine Garantie für ältere, dass sie zumindest nicht zu den Verlierern einer Novelle zählen.
• Eine Gesamtschule in Lustenau kann nur erfolgreich sein, wenn sie neben den Lehrkräften auch von Eltern und SchülerInnen akzeptiert ist – zu nahe sind die AHS-Standorte in Dornbirn oder Bregenz.
• Zudem sind nirgendwo in Österreich sind die Voraussetzungen für eine Modellregion so gut wie in Vorarlberg: viele reformwillige Lehrkräfte und AHS-Direktoren, aufgeschlossene EltervertreterInnen und zumindest reformbereite Teile in der ÖVP: warum also nicht gleich eine „Modellregion Vorarlberg“?
Wichtig ist jetzt, dass wir jene Teile in der ÖVP unterstützen, die Bereitschaft zur Reform zeigen. Allerdings wird es auch notwendig sein, dass zur Implementierung einer Gemeinsamen Schule von Anfang an Fachleute hinzugezogen werden. Sonst scheitert der Vorstoß, bevor er überhaupt begonnen hat.
Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
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