Es ist vollbracht. Nach langen Diskussionen, vielen Abwägungen etc. kann ich heute mit Eva Glawischnig gemeinsam den Entwurf zu einem Grünen Bildungsprogramm präsentieren. Hier können Sie den Entwurf unseres neuen Bildungsprogramms herunterladen: < file name="Gruenes-Bildungsprogramm" >

Wir knüpfen mit diesem Programm bewusst an die Tradition der Aufklärung an (Motto „Mut und Verstand . Verstand und Moral“), wollen aber darüber hinaus natürlich auch auf die gesellschaftlichen Notwendigkeiten des 21. Jahrhunderts Bezug nehmen.

Kurz & bündig das Wesentliche:

Das Programm beruht auf drei Grundüberlegungen:

– Bildung soll (junge) Menschen zum selbstständigen Gebrauch ihres Verstandes befähigen und ermutigen, und sie soll eine politische Moral der Demokratiebejahung, der Toleranz und der Zivilcourage vermitteln.

– Bildung ist die zentrale Entwicklungsressource unserer Gesellschaft.

– Wer verhindert, dass Menschen gleichen Zugang zu dieser Ressource haben, verschüttet Entwicklungsmöglichkeiten der Gesellschaft und bestraft gleichzeitig Menschen für soziale und kulturelle Defizite ihres Herkunftsmilieus.

Aus diesen Überlegungen formuliert das Programm folgende Ziele:

– eine gemeinsame Schule aller Sechs- bis Vierzehnjährigen, damit auch eine massive zeitliche und institutionelle Flexibilisierung der Laufbahnentscheidungen;

– eine Abkehr von der derzeitigen Ressourcen-Pyramide, wo die weniger qualifizierten und schlechter bezahlten Kräfte „unten“ werken, die länger qualifizierten und besser bezahlten – und die Männer – „oben“;

– externe Evaluierungen von Schulen und Lehrkräften, damit sie weniger als „RichterInnen“, sondern zumindest tendenziell als „Coaches“ empfunden werden. Gleichzeitig braucht es mehr Schulautonomie und Demokratisierung, damit Schulen selbst auf die unterschiedlichen Herausforderungen durch vielschichtige Schülerschaften reagieren können;

– weitgehender Verzicht auf die Notengebung in der Volksschule, zumal die Leistungsbeurteilung in der vierten Klasse nicht mehr, wie bisher, die Weichen für die weitere Schullaufbahn stellen würde.

Doch noch ein Ziel ist mit diesem Programm verbunden: dass es bei möglichst vielen Menschen im Gespräch bleibt oder immer wieder ins Gespräch kommt. Keine hehren Deklarationen also, sondern ein Diskursmotor.

Das ist eine Einladung zum Mitreden an alle Interessierten!