Das ist wirklich provokant. Eine Studie unter Leitung des deutschen Kriminologen Christian Pfeiffer (< file name="Hauptschule-und-Jugendkriminalitaet" >) kommt zum Schluss, dass die Trennung der Kinder in verschiedene Schultypen Jugendkriminalität fördere. Nun muss man wissen, dass in Deutschland die Hauptschule neben Gymnasium und Realschule der dritte Schultyp ist und nur bedingt mit der österreichischen Hauptschule verglichen werden kann. Insbesondere in größeren Städten aber ist die Zusammensetzung der HauptschülerInnen in Österreich und Deutschland vergleichbar. Die Forscher begründen ihre Ansicht so: Die Hauptschule sei ein „Verstärkungsfaktor für Jugendgewalt“, weil sich dort die „zusammengeballten sozialen Verlierer“ gegenseitig „negativ hochschaukeln“. Auch der Soziologe Dirk Baier unterstützt diese These und meint, dass sich die Hauptschüler „gegenseitig anstecken, Dinge zu tun, die man eigentlich nicht tun sollte“. Insgesamt fehle es oft an positiven Vorbildern. Die Wissenschaftler haben für ihre Studie rund 45.000 Jugendliche befragt. Die drei Hauptfaktoren für Jugendkriminalität seien selbst erlebte Gewalt durch die Eltern, Alkoholkonsum und Hauptschulbesuch. Das gilt insbesondere für migrantische Jugendliche. Die höchste Gewaltrate unter ihnen gibt es dort – etwa in München – wo die meisten in die Hauptschule gehen. Wenig überraschend: Je höher die besuchte Schule desto niedriger die Gewaltrate.

Interessant ist die Schlussfolgerung des Kriminologen: „Die Abschaffung des gegliederten Schulsystems wäre ein kriminalpräventiver Akt“, weil die „Gemeinsame Schule die Verdichtung sozialer Randgruppen verhindert“.