Jetzt wissen wir also, worum es der ÖVP in Bildungsfragen geht. Bernhard Görg schreibt es ganz unverblümt: Er nimmt an, bei einer ÖVP-Zustimmung zur längst überfälligen grundlegenden Schulreform würde seine Partei „ihre eigene Zukunft um der Zukunft unseres Landes willen aufs Spiel setzen“ („Danke für deine Ehrlichkeit!)“. Danke, jetzt wissen wir, was wir vom Verantwortungsbewusstsein der Schwarzen zu halten haben: Partei geht vor Staat!
Zum Inhalt seines Artikels: Natürlich macht es ein Bernhard Görg nicht so plump wie die schwarze Njet-Fraktion in der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst: Dort beweist man auch diese Woche wieder, dass man keine Argumente braucht, sondern stolz darauf ist, dass der einmal angerührte Beton noch immer stabil zu sein scheint.
Görg bringt typische ÖVP-Argumente:
• Natürlich ist der Bote schuld: Die Pisa-Ergebnisse werden wieder einmal relativiert und angezweifelt.
• Wenn es aber zu passen scheint, werden die Pisa-Ergebnisse wieder ernst genommen: „Schweden ist trotz oder wegen seiner Gesamtschule im freien Pisa-Fall“. Der „freie Pisa-Fall“ schaut im zentralen Bereich, dem Lesen, so aus, dass Schweden immerhin klar vorne und noch immer an 15. Stelle liegt. Übrigens mit 497 Punkten (drei Jahre zuvor waren es zehn Punkte mehr), Österreichs 15-Jährige erreichten nur 470 Punkte und wir landeten auf dem 32. Platz (drei Jahre zuvor waren es zwanzig Punkte mehr). Den „freien Fall“ auf das schwedische Niveau können wir uns nur wünschen!
Görg hin, Görg her: Wir müssen Dampf machen für mehr Bildung. Statt nur auf Parteiinteressen zu achten, das System kaputt zu sparen, brauchen wir Offenheit, mehr Geld für Unis, Schulen und Kindergärten, eine Aufwertung der KindergartenpädagogInnen und des Lehrerberufs sowie ein offenes Bildungssystem statt der jetzigen „Bildungsvererbung“. Das „Volksbegehren Bildungsinitiative“ kann noch bis zum 10. November unterschrieben werden.
Für uns Grüne gilt im Bildungsbereich: „Kein Kind zurücklassen!“
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