Eine „Erweckungspredigt von der Werkbank“ hat gestern in der ARD-Sendung „Zu Gast bei Maischberger“ Österreichs neuer Stern am Polit-Himmel in die deutschen Lande gedonnert.

So richtig ernst nehmen ihn die Deutschen nicht: „Spöttisch schmunzelte Oskar Lafontaine und um einen Hauch grimmiger blickte Thilo Sarrazin, als der politische Newcomer aus dem Nachbarland über sein persönliches Währungsmodell dozierte: ein Sammelsurium aus frei konvertierbaren National-Euros“, schreibt heute etwa „Die Zeit“ in einem Kommentar („Erleuchtung bei Maischberger“).

Während er in Österreich freie Bahn zu haben scheint, wie es Oliver Schopf in seiner Karikatur genial auf den Punkt bringt, hat es Frank Stronach in Deutschland schon viel schwerer.

Bitterböse werden von der „Zeit“ die Unterschiede zwischen Deutschland und Österreich herausgearbeitet – in Deutschland wird das unverständliche Kauderwelsch der Selfmade-Milliardärs bestenfalls belächelt. Stronach wirkte in der Talk-Runde hilflos: „In seiner Heimat hingegen kann er ganz anderes. Zwei Tage zuvor sah man in seinen Augen immer wieder kurz Verärgerung aufblitzen. Kleine rote Zornflecken erblühten auf seinen Wangen. Die Unbotmäßigkeit, der er dort am Sonntagabend in der TV-Gesprächsrunde Im Zentrum begegnet, war ihm weder vertraut, noch war er gewillt, sie hinzunehmen. Er sei zwar bereit, die eine oder andere Frage der anwesenden Medienleute zu beantworten, erklärte Frank Stronach gleich eingangs unverblümt, zu einer Diskussion mit den Hobbits aus der Zeitung sei er hingegen keineswegs zu bewegen. Einwände? Lächerlich. Den zunehmend hilfloser agierenden Herausgeber des Nachrichtenmagazins profil putzte er von Beginn an herunter wie einen widerspenstigen Lehrling, der schon wieder ein Werkstück versaut hatte.“

Ob wir wollen oder nicht – der „Kauderwelsch-Frank“ als politisches Erfolgsmodell ist wohl wirklich nur in Österreich möglich!