Klingt logisch, ist aber leider immer noch nicht (ganz) in der Wirklichkeit angekommen. Ich habe auf diesem Blog schon mehrfach über dieses Thema geschrieben (Den Kindergarten stärken!). Am Montag diskutieren wir in Salzburg im Rahmen einer größeren Veranstaltung darüber:
Wissenschaft trifft Praxis – 300 Tage akademische Ausbildung für KindergartenpädagogInnen
Montag, 29. Juni 2015, ab 9:00, die Diskussion beginnt um 16:15 Uhr
Paris-Lodron-Universität Salzburg, Saal E.001 (Unipark Nonntal)
Erzabt-Klotz-Strasse1, Salzburg
Ohne Zweifel hat sich im elementaren Bildungsbereich in den letzten zehn Jahren vieles zum Positiven verändert. Der Ausbau schreitet rasant voran und immerhin 23 Prozent der Kinder unter drei Jahren haben aktuell einen Krippenplatz. Die Erkenntnis, dass Mütter und Väter nur dann einer Berufstätigkeit nachgehen können, wenn es ein flächendeckendes Angebot an Krippen- und Kindergartenplätzen gibt, hat immerhin bewirkt, dass die Mittel für den weiteren Ausbau deutlich erhöht wurden. Das ist erfreulich, aber als Bildungspolitiker vermisse ich die Debatte um die Qualität und die Konsequenzen aus den vielen Sonntagsreden zur „ersten Bildungseinrichtung“.
Von einem Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz sind wir noch viele Jahre entfernt. Einheitliche Qualitätskriterien lässt die Regierung am Widerstand der Länder scheitern, anstatt die volle Verantwortung zu übernehmen und den elementaren Bildungsbereich endlich in Bundeskompetenz zu übernehmen. Ebenso enttäuschend verlief die Reform der PädagogInnenausbildung. Anstatt eine verpflichtende Ausbildung aller PädagogInnen auf Hochschulniveau einzuführen, lässt man die Ausbildung an BAKIPS unverändert und schafft lediglich die Möglichkeit eines Studiums. Die Weiterentwicklung einzelner PädagogInnen und LeiterInnen ist absolut zu begrüßen, aber das ist bestenfalls ein Etappenziel, denn in Schulen hat auch nicht nur der Direktor studiert, sondern das gesamte Lehrpersonal.
Natürlich geht es in all diesen Fragen um Geld. Österreich gibt jedoch gerade einmal 0,43% des BIP für frühkindliche Bildung aus und liegt damit unter dem OECD-Schnitt von 0,49%. In Dänemark sind die Ausgaben drei Mal so hoch. Es wird Zeit, dass auch unsere Regierung erkennt, dass sich Investitionen im elementaren Bildungsbereich absolut auszahlen. Kinder, die schon von klein auf in ihrer Entwicklung gut unterstützt werden, werden es auf ihrem weiteren Bildungsweg leichter haben.
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