In Vorarlberg hat gestern ein Drittel aller Lehrerinnen und Lehrer, die am Modell der Neuen Mittelschule beteiligt sind, einen geharnischten Protest (< file name="Lehrerprotest" >) zu diesem Schulversuch unterschrieben. Um es kurz zu machen: Die Zeit des Schönredens der Neuen Mittelschule ist vorbei, die Lehrerinnen und Lehrer wollen sich nicht für pädagogische Alibihandlungen hergeben. Derzeit werden sie vor den Karren einer handlungsunfähigen Politik gespannt. In dem an Schullandesrat Siegi Stemer gereichteten Schreiben geben HauptschullehrerInnen ihrer Unzufriedenheit mit den derzeitigen Entwicklungen beim Projekt „Vorarlberger Mittelschule“ Ausdruck. Darin ist u.a. von einer „Hauruck-Aktion“ die Rede. Man empfinde sich „zunehmend als Marionetten, die in unregelmäßigen Abständen Vorgaben und Verordnungen umzusetzen haben“.
Das Protestschreiben wurde von 496 Pädagoginnen und Pädagogen unterschrieben, das ist ein Drittel aller am Schulversuch beteiligten LehrerInnen. Ich sehe meine Kritik an der Neuen Mittelschule bestätigt: Derzeit wird mit einem unkoordinierten und teilweise nicht nur von Bundesland zu Bundesland, sondern sogar von Schule zu Schule unterschiedlich durchgeführten Schulversuch so getan, als ob es Reformen gäbe. In Wirklichkeit wird der Stillstand der Gehrer-Ära fortgesetzt. Wir brauchen die von allen Experten geforderte moderne gemeinsame Schule aller 10- bis 14-Jährigen und keine Schulversuche ohne klares Ziel und ohne Ende.
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