Wie der oder die ideale Lehrer_in im Idealfall programmiert sein sollte, zeigt die Karikatur in ironischer Form. Was Ministerin Schmied will, hat sie heute in einer Pressekonferenz kundgetan: „Lehrer sollen Sommer stärker für Fortbildung nutzen!

Ihr zentraler Satz lautet: „Ich wünsche mir durchaus mehr Interesse, Angebote im Sommer anzunehmen.“ Um es klar und deutlich auszudrücken: Das ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit und könnte von der Ministerin per Weisung sofort umgesetzt werde. So wirkt es wie populistisches Lehrerbashing im Sommerloch. Gibt es die entsprechenden Fortbildungsangebote? Fehlanzeige! Gibt es ein Konzept? Fehlanzeige! Verweigern sich die Lehrkräfte bei den wenigen vorhandenen Angeboten? Fehlanzeige!

Es nervt, wenn die Unterrichtsministerin fast im Wochentakt neue Vorschläge und Forderungen macht, sie aber dann in der Schublade verschwinden lässt.

In Wirklichkeit handelt es sich um ein neuerliches Ablenkungsmanöver von den bildungspolitischen Versäumnissen der letzten Jahre: Schwarz und Rot blockieren sich bei allen großen Reformvorhaben gegenseitig. Nach wie vor ist die Regierung beispielsweise nicht in der Lage, ein Konzept für die Ausbildung aller Lehrkräfte vorzulegen, auch von den Eckpunkten des schon vor vier Jahren versprochenen neuen Dienstrechts ist weit und breit nichts zu sehen.

Gerade im Bereich der Ausbildung droht ein organisatorischer Wildwuchs zwischen Hochschulen, Universitäten, eigenen Fakultäten und Schools of Education – in jedem Bundesland anders. Hier gibt es dringenden Handlungsbedarf. Wir brauchen eine klare organisatorische Struktur. Zentrale Bedeutung bei der Neuordnung der Ausbildung hat die möglichst enge Verknüpfung von Theorie und Praxis, wir brauchen eine wissenschaftlich fundierte Ausbildung, aber keine Verwissenschaftlichung.

Übrigens lässt heute auch eine andere Meldung aufhorchen: Frankreichs Präsident Francois Hollande will mit dem Streichen von 65.000 Jobs im Staatsdienst Platz schaffen für die Neueinstellung von Zehntausenden Lehrern und Tausenden von Polizisten. In den kommenden fünf Jahren sollten jährlich 13.000 Stellen gestrichen werden. Das wäre doch auch für Österreich mal eine Ansage!

Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“