„Lehrer sind faule Säcke“, meinte einst der deutsche Ex-Kanzler Gerhard Schröder und konnte sicher sein, damit zu punkten. „Lehrer hauen“ ist in der Politik und in den Medien ein beliebter Sport – siehe Karikatur. Mit populistischen Ansagen macht man sich populär. Auf der anderen Seite gibt es dann aber auch die Berichte über die schwierigen Arbeitsbedingungen (etwa im „Spiegel“ über den „Horrortrip Schule“).

Beim Stichwort Populismus sind wir schon in Österreich: LehrerInnen sollten künftig „fünf Wochen reinen Urlaub“ haben, wie „alle anderen auch“, meinte am Wochenende etwa Salzburgs Landeshauptfrau Gabi Burgstaller und unterstellte damit indirekt, dass Lehrkräfte derzeit zu wenig arbeiten.

Um es vorwegzunehmen, mit den Blockierern ind Sachen Reform des Dienstrechts von der GÖD habe ich nichts am Hut: Natürlich kann und muss auch über die Ferienregelung nachgedacht werden, wenn aber immer nur ein Aspekt aus der komplexen Materie herausgegriffen wird, steht am Schluss keine zukunftsweisende Lösung, sondern es bleibt in Sachen Dienstrecht beim jetzigen unbefriedigenden Zustand.

Zur Versachlichung beitragen, sollte schon längst Unterrichtsministerin Claudia Schmied: Sie muss endlich die Eckpunkte des geplanten neuen Dienstrechts offenzulegen. Für mich ist beispielsweise klar, dass es für keine Lehrkraft zu finanziellen Verschlechterungen kommen darf, die Arbeitszeit von Lehrerinnen und Lehrern ausschließlich auf die Unterrichtszeit zu beschränken, ist im internationalen Vergleich zudem ein „Auslaufmodell“. Wir müssen auch wegkommen vom derzeitigen bürokratisch administrierten Zuteilungsmechanismen von Lehrkräften. Unbedingt notwendig ist daher, dass wir einen offeneren Arbeitsmarkt schaffen und schließlich auch für zielgerichtete Weiterbildung sorgen.

In eine ähnliche Richtung gehen übrigens auch die Vorschläge einer Studie, die im Auftrag des BMUKK vom ibw (Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft) durchgeführt wurde: „Lehrerdienst- und Besoldungsrecht. Internationaler Vergleich anhand ausgewählter Länder & Reformoptionen für Österreich“. Schwerpunktmäßig wurden dabei die PISA-Topperformern beobachtet und als Beispiel herangezogen.

Das Ergebnis? Ein modernes Dienst- und Besoldungsrecht müsste grob skizziert folgenden Grundsätzen folgen:

• Arbeitszeitmodell, das die Unterrichtsverpflichtung mit schulischer Anwesenheitszeit kombiniert

• Deutlich höheres Ausmaß an schulischer Vergabekompetenz für die Zulagen von Lehrkräften

• Offener Lehrerarbeitsmarkt und hohe schulische Autonomie bei der Lehrerauswahl

• Möglichkeit, bei unzureichender Lehrerleistung stärker einzugreifen (bis hin zur Entlassung)

Und bitte nicht vergessen, worum es in der Schule eigentlich geht: die Kinder. Daher gilt für die „Grüne Schule“: „Kein Kind zurücklassen!“