Heute habe ich gemeinsam mit Hannes Androsch, Bernd Schilcher, Thomas Bulant und anderen eine Pressekonferenz gegeben: „Widerstand gegen die Zweiklassenpädagogik!“
Ich habe auf diesem Blog mehrfach unsere Grüne Position in dieser Frage deutlich gemacht. Hier nochmals unsere Vorstellungen von den Eckpunkten eines modernen LehrerInnendienstrechts.
• Keine Schlechterstellung gegenüber der jetzigen Situation (das gilt speziell für AHS- und BHS-Lehrkräfte). Es wäre ja absurd, wenn man eine an sich schon unbefriedigende Situation noch verschlechtern würde.
• Keine Erhöhung der Unterrichtszeit, aber festgeschriebene Anwesenheitszeit (im Grünen Modell von 9.00-15.00 Uhr) bei entsprechend ausgebauter Infrastruktur (Arbeitsplätze, Kantine, Aufenthaltsbereiche)
• Auch für KindergartenpädagogInnen mittelfristig eine Ausbildung auf tertiärem Niveau.
• Gleiches Gehalt bei gleicher Ausbildung: Wenn künftig alle Lehrkräfte gleich lang studieren, dann haben sie auch das Recht, gleich viel zu verdienen, wenn sie gleichaltrige Kinder unterrichten, haben sie auch das Recht auf das gleiche Dienstrecht.
• ausgebautes Unterstützungssystem für Lehrkräfte: Fachlehrkräfte für Logopädie, Dyskalkulie etc., SozialarbeiterInnen, Krankenschwestern, … (im Endausbau ähnlich wie in Finnland etwa 10 Prozent der Bediensteten an den Schulen)
• administrative Entlastung und Entbürokratisierung
Die heutige Pressekonferenz verstehe ich als einen überparteilichen bildungspolitischen Notwehrakt. Was uns geeint hat, ist das Wissen um die Notwendigkeit einer grundlegenden Schul- und Bildungsreform, das Wissen, dass wir die großen Projekte wie LehrerInnenausbildung, LehrerInnen-Dienst- und Besoldungsrecht oder die Strukturreform mit der gemeinsamen Schule bis zum 14. Lebensjahr nur gemeinsam angehen können.
Man kann nicht nur an einem Rädchen im Uhrwerk drehen – man muss das gesamte Uhrwerk im Auge haben, weil jedes Drehen Auswirkungen auf andere Bereiche hat. Was die Herren Neugebauer, Quin und Kimberger derzeit schaffen, ist der Stillstand in diesem Uhrwerk. Sie wollen an gar keinem Rädchen drehen und die ÖVP spielt den willigen Vollstreckungsgehilfen.
Es bleibt noch viel zu tun. Und wir sollten vor allem daran denken, worum es im Bildungsbereich eigentlich geht – für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“
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