Gestern noch hat Martin Graf eine „germanische Lippe“ riskiert und gemeint, über den Ausschluss Werner Königshofers (Eigenbezeichnung „Königstiger“) gebe es „Diskussionsbedarf“. Er habe in der FPÖ schon „einige Ausschlüsse wegen Gefahr in Verzug erlebt, die zurückgenommen wurden“. Heute muss er nach einer Kopfwäsche durch Heinrich Strache klein beigeben. Laut Strache ist Graf „mit Sicherheit nicht auf dem letzten Stand“ der Dinge. Nun, das bezweifeln wohl wenige. Aber auch germanische Tugenden muss man vermissen. Graf ist gestern als „Königstiger“ gestartet, und schon heute als Bettvorleger gelandet!
Auch in Kärnten tut sich wieder Bemerkenswertes: Auf dem Villacher Kirchtag war am Samstag beim Trachtenumzug einiges los. Der Träger eines T-Shirts mit der Aufschrift „Uwe, geh’ in Häf’n! That’s part of the game“ sagt, er sei von FPK-Anhängern und der einschreitenden Polizei misshandelt worden. Jedenfalls hat der Amtsarzt „oberflächliche Hautabschürfungen am rechten Bizeps und am rechten Handgelenk“ festgestellt. Der Mann wurde vorübergehend festgenommen, weil er sich nicht ausweisen konnte, und erst freigelassen, als eine Journalistin seine Identität bezeugte.
Dass die Freiheitlichen diesen öffentlichen Umzug für parteipolitische Propaganda nutzten (sie verteilten blaue Herzen) – und dies trotz Aufforderung nicht eingestellt haben, störte die Hüter der „öffentlichen Ordnung“ offensichtlich nicht.
Man darf sich jedenfalls Sorgen machen, sollte die FPÖ auch bundesweit wieder Regierungsverantwortung tragen. Unmöglich ist das ja nicht, denn mit dieser Truppe kann sich ÖVP-Chef Michael Spindelegger allen Ernstes eine Koalition vorstellen!
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