Was reitet denn diesen Papst? Da werden Holocaustleugner sehenden Auges rehabilitiert, da beleidigt er in seiner „Regensburger Vorlesung“ den Islam, da lässt er zum Gaudium der Antisemiten in der Karfreitagsfürbitte für die „Erleuchtung der Juden“ beten, ernennt hinterwäldlerische Reaktionäre zu Weihbischöfen etc. Von den merkwürdigen Brüdern der Pius-Bruderschaft ganz zu schweigen: In ihrer Ideologie spielt der Antisemitismus eine entscheidende Rolle, ihre Mitglieder kollaborierten mit den Nazis und verhalfen Massenmördern nach der NS-Zeit zur Flucht nach Südamerika, pflegten anschließend beste Beziehungen zu Rechtsextremisten wie Le Pen und zu den brutalsten Diktatoren dieser Welt – vor allem in Argentinien, wo nicht zufällig der Antisemit und Holocaustleugner Williamson sein Unwesen treibt ! Und jetzt erbarmt sich Benedikt ihrer!
„Im Zentrum“ wurde gestern über eine Frage diskutiert, die sich aufdrängt: „Driftet die katholische Kirche nach rechts?“ No na, angesichts der Fakten wohl eher eine rhetorische Frage. Wenn das brave Kirchenvolk nicht deutliche Töne anschlägt und die Verantwortlichen in Rom nicht bald erkennen lässt, dass „verfemte“ Priester wie Helmut Schüller, der frühere Generalvikar und Präsident der Caritas, für die Glaubwürdigkeit bei den meisten Menschen in- und außerhalb der Kirche mehr tun als sämtliche goldbehängten Würdenträger zusammen, könnte es bald zu spät sein.
Übrigens: Schüller ist heute einfacher Pfarrer in Probstdorf. Im Februar 1999 wurde er für viele überraschend wegen „tiefgreifender Meinungsverschiedenheiten“ von Kardinal Schönborn als Generalvikar abserviert. Die Art der Kündigung war etwas ungewöhnlich, da Schönborn die Kündigung nicht persönlich mitteilte, sondern Schüller in der Nacht das Kündigungsschreiben vor die Wohnungstür legen ließ!
katholisch Schade, dass mensch nur einmal aus… [weiter]
Mein Gott, Harald! Da wurden keine Holocoustleugner „rehabilitiert“. Es wurde lediglich die Exkommunikation aufgehoben. Wenn schon, dann hat der heutige Papst bereits im Jahre 1994 weit Schlimmeres angerichtet. Als Chef der Glaubenskongregation hat er das wohl infamste Schriftstück der jüngeren Kirchengeschichte vorbereitet, nämlich die „Ordinatio sacerditalis“, welche zusammen mit dem darauf folgenden Motu proprio „Ad tuendam fidem“ die durch das Konziel vorbereitete Aufbruchstimmung in der Kirche endgültig zunichte gemacht hat. Seit dieser Zeit musste jeder mündige Christ wissen, dass „diese“ Kirche in einer Sackgasse geraten ist und letztlich an ihren „Dogmen“ sterben wird.
http://www.vatican.va/holy_father/john_paul_ii/apost_letters/documents/hf_jp-ii_apl_22051994_ordinatio-sacerdotalis_ge.html
http://www.vatican.va/holy_father/john_paul_ii/motu_proprio/documents/hf_jp-ii_motu-proprio_30061998_ad-tuendam-fidem_ge.html
Keine Rehabilitierung? Wer über die besseren Kenntnisse der katholischen Theologie und des Kirchentrechts verfügt, darüber will ich mit „Alimentarius“ in keinen Wettstreit eintreten – den gewinnt er mit Abstand. Aber über eines sollte auch der kritische Kirchenfreund „Alimentarius“ nachdenken, wenn er meint, es sei „lediglich“ die Exkommunikation aufgehoben, aber dadurch ein Holocaustleugner wie Williamson nicht „rehabilitiert“ worden:
Wenn sich ein Katholik der Häresie schuldig macht – beispielsweise durch dauerhafte öffentliche Leugnung der Jungfernschaft Mariae oder durch nicht legitimierte Sakramentalakte, etwa eine Bischofsweihe, dann tritt die Exkommunikation ein. Wenn er hingegen erklärter Antisemit ist – die Juden seien als VOLK am Tod Jesu schuld und der Holocaust sei lediglich eine interessierte Erfindung -, dann tritt nicht nur keine Exkumminkation ein – nein, eine bestehende wird sogar aufgehoben!
Und das, bitte, ist keine Rehabilitierung?
Berichtigung Es sollte „Ordinatio sacerdotalis“ lauten und die Kirche ist in „eine“ Sackgasse geraten…
Dabei wäre es gar nicht notwendig, Frauen zu Priestern zu weihen. Dies würde ja eine weitere Klerikalisierung der Kirche bedeuten. Es stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, ob Jesus Christus überhaupt eine Priesterkirche gründen wollte? Jedenfalls hat er seine Aufforderung, sein Andenken in Form eines Mahles zu feiern, sicher nicht nur an geweihte und ausschließlich männliche Priester gerichtet.
Also eines geht mir ja nicht in den Kopf: Da leiden Katholiken reihenweise unter diesem Papst – wie schon unter seinem Vorgänger. Warum sagen sie ihm da nicht einfach „tschüs“ und treten – wenn’s schon weiterhin katholisch zugehn soll – zu den Altkatholiken über? Dort gibt’s dasselbe Angebot, samt Ritual und farbenprächtigem Bildertheater, also nicht literalistisch-rationalistisch wie bei den Evangelen – nur eben abzüglich des Papsts.
Von dem haben sich die Altkatholiken nämlich in den 1870er Jahren nach dem Ersten Vatikanum – und dem dort erfundenen Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes in Ex-cathedra-Entscheidungen – verabschiedet. Was hindert heute unsere kritischen Katholiken, das ebenfalls zu tun, und warum leiden sie stattdessen so gerne weiter?
Für gottesfürchtige Menschen wäre ein solcher Schritt schon ein Gebot der simplen Logik, denn: „Gott ist überall, außer wo er seinen Stellvertreter hat“ (italienisches Sprichwort).
In bester Gesellschaft Wenn sogar der Pater Eberhard von Gemmingen (Radio Vatikan) diesen Papst nicht versteht (er sprach gestern von einem „Mysterium“) wozu sollten wir uns von einem Menschen dessen Gedanken wir nicht nachvollziehen können „domestizieren“ lassen? Warum also nicht zu den Altkatholiken wechseln? Weil sich in dieser Kirche immer noch sehr viele wertvolle Menschen befinden welche auf unsere Unterstützung angewiesen sind. „Gottesfürchtig“ sind diese Menschen jedenfalls nicht. Was wäre das für ein Gott, der Menschen schafft, die sich vor ihm fürchten müssen?
Politisch gesehen, haben Sie Recht, Herr Dr. Greussing. Aber was diese Kirche betrifft, sollte sie doch mehr sein, als ein Verein, mit dem Ziel, einen Gott, vor dem man sich fürchten muss, gnädig zu stimmen.
Katholische Propaganda und Heuchelei wirkt offenbar bis zu Herrn Walser Die Ideologie, in der Antisemitismus eine entscheidende Rolle spielt ist der Katholizismus selbst, und dessen totalitäre Potentaten kollaborierten mit den Nazis, verhalfen Massenmördern nach der NS-Zeit zur Flucht nach Südamerika – die FSSPX gab es damals noch gar nicht – und pflegten anschließend beste Beziehungen zu Rechtsextremisten wie Le Pen und zu den brutalsten Diktatoren dieser Welt.
Was die FSSPX für die totalitär herrschenden, sexuell devianten Greise im Vatikan so interessant macht sind ihre rein katholischen Positionen, die vom 2. Vatikanum erheblich verwässert wurden. Die Katholische Kirche ist keine basisdemokratische Organisation, wird sie auch nie sein können, wie denn? In unseren Breiten ist sie das Vorbild und der Wegbereiter für totalitäre Herrschaftsformen schlechthin.
Daran ändern lässt sich nur dann etwas, wenn die getäuschten Mitglieder diesen Verein verlassen, und sich die Politik nicht weiter hinters Licht führen lässt. Sonst werden am Ende die GRÜNEN mit dem „Kontrollargument“ noch fordern, dass die Mafia in unseren öffentlichen Schulen unterrichten soll, und ihre Lehrer und Regionalpaten vom Staat bezahlt werden.
Wer der englischen Sprache mächtig ist, der findet hier interessante Ausführungen des Herrn Williamson, abseits von jedem Antisemitismus, aber mindenstens ebenso ungustiös wie andere christliche Position, die schon zur Zeit ihrer Erfindung, vor ein paar tausend Jahren im Vorderen Orient, so unmenschlich waren, dass man schreckliche Gespenster erfinden musste, um sie den Menschen aufzuzwingen: http://www.stas.org/publications/letter/2001/September/