Das sind bemerkenswert ehrliche Aussagen des zuständigen Koordinators für die Neuen Mittelschulen in Vorarlberg! Christian Kompatscher gibt zu, dass das Ziel des Schulversuchs, den Selektionsruck auf die Volksschulen zu senken, nicht erreicht worden sei: „Der Notendruck in den Volksschulen ist nicht gesunken!

überraschend ist die Ehrlichkeit der Behörden, nicht das Ergebnis. Denn genau auf diese Problematik und die schlechteren Chancen der NMS-AbsolventInnen habe ich bei der Einführung der NMS hingewiesen und letztes Jahr noch einmal eine Anfrage dazu an Ministerin Claudia Schmied geschickt: „Schlechte Chancen für PflichtschulabsolventInnen beim Eintritt in gymnasiale Oberstufen

Damals fasste eine Mutter mir gegenüber ihre Erfahrungen bei der Anmeldung ihres Kindes so zusammen: „Mir fiel auf, dass es ein 2-Klassen Schulsystem gibt, das schon am Ende der Volksschule beginnt.“

Ich füge hinzu: Die „Zweiklassengesellschaft“ ist extrem ungerecht. Die Fachzeitschrift „Erziehung und Unterricht“ berichtet von einer Studie über die Gerechtigkeit von Noten in der Volksschule. Die Ergebnisse sind zum Teil sehr „erstaunlich“: SchülerInnen, die in „Deutsch, Lesen, Schreiben“ ein Sehr gut im Semesterzeugnis hatten, verfügten beim Test über die unterschiedlichsten Kompetenzen: 17 Prozent der „Sehr Gut“-Schüler machten im Rechtschreibtest keinen Fehler, praktisch gleich viele aber gleich sechs Fehler oder mehr. Was in der einen Klasse noch zu einem Sehr gut reicht, kann in einer anderen zu einem Genügend führen.

Das Zeugnis der 4. Klasse Volksschule – bzw. sogar das „Semesterzeugnis“ – entscheidet aber über die Bildungschancen der Betroffenen! Nur mit einer leistungsfähigen und modernen Gemeinsamen Schule bis zum 14. Lebensjahr können wir diese Ungerechtigkeit beseitigen!

Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“