Gibt es Licht am Ende des schwarzen Bildungstunnels? Bewegt sich am Ende die ÖVP? Kurze Zeit konnte man es glauben. ÖAAB-Chef Michael Spindelegger ließ verlauten, 120.000 vorgesehenen ganztägigen Schulplätze seien zuwenig. Vor allem in den Städten sei der Bedarf weit höher. Recht hat er. ÖVP-Generalsekretär Fritz Kaltenegger machte aber umgehend klar, dass sich Beton halt doch nicht bewegen kann. Er widerspricht Spindelegger und meint zum Thema schlicht „Njet“!

Was spricht für ganztägige Schulformen? Zum einen zeigen alle internationalen Tests, dass Länder mit ganztägigen Schulformen deutlich bessere Ergebnisse haben als wir. Ganztagsschulen nehmen auf Interessen und Voraussetzungen des einzelnen Kindes Rücksicht, erziehen zur Selbstständigkeit erzieht und vermitteln Freude am Lernen und an Leistung. Wie? Sie geben Kinder vor allem Zeit. Zeit zur Entwicklung. Zeit, individuelle Neigungen zu entdecken. „Hausübungen“ werden in der Schule erledigt.

Dazu braucht es ein umfangreiches Angebot an zusätzlichen Aktivitäten, neue Unterrichtsformen, individuelle Förderung, kreative Freizeitgestaltung. Der Vorteil für Eltern, SchülerInnen und LehrerInnen: Für Eltern (vor allem Frauen) verbessert sich die Vereinbarkeit von Schule und Beruf, für Eltern, Kinder und LehrerInnen ist die Trennung zwischen Arbeits- und Freizeit klar.