Am Mittwoch und Donnerstag finden die Personalvertretungswahlen für den Öffentlichen Dienst statt. Insbesondere bei den LehrerInnen sind in einigen Bereichen spannende Ergebnisse zu erwarten. Gelingt es der schwarzen Mehrheitsfraktion, die vorhandene Unsicherheit für ihre Zwecke zu nutzen oder werden jene Kräfte gestärkt, die zukunftsweisende Konzepte präsentieren und für die das strikte „Nein“ für alle Reformvorschläge kein erstrebenswerter Zustand ist?
Schon jetzt sind viele PädagogInnen am Ende ihrer Kräfte, weiterzumachen wie bisher ist daher verantwortungslos. Zudem kommen auf Lehrerinnen und Lehrer aller Schulformen und Schulstufen in den nächsten zehn Jahre große Änderungen zu. Der allgemeine Trend zu mehr ganztägig geführten Schulen bedeutet eine wesentliche Änderung für das Berufsbild. Der künftig notwendige individualisierte Unterricht in stark heterogenen Klassen braucht entsprechende Vorbereitung. In großen Klassen ohne Unterstützung durch BegleitlehrerInnen ist diese Herausforderung nicht zu meistern.
Die Modularisierung in höheren Schulen bedarf einer neuen Art der Arbeits- und Jahresplanung. Kurse müssen semesterweise geplant werden. LehrerInnen werden zu Coaches, die SchülerInnen bei der Zusammenstellung ihrer individuellen Lernpläne zur Seite stehen.
Insgesamt steigen die Anforderungen an die Schulen gewaltig. Die Zusammensetzung der SchülerInnenpopulation ist im steten Fluss, immer mehr Erziehungsaufgaben werden in die Schule verlagert. Schulen müssen daher zu attraktiven Lebensräumen für SchülerInnen und LehrerInnen ausgebaut werden. Was brauchen wir noch, damit die LehrerInnen diese Herausforderungen gewachsen sind?
• Ein Dienstrecht, welches die vielfältigen Aufgaben der LehrerInnen berücksichtigt
• ein Besoldungsrecht, welches bereits BerufseinsteigerInnen ein faires Gehalt zugesteht
• schulische Infrastruktur, die einen vollwertigen Arbeitsplatz in der Schule ermöglicht
• Unterstützung durch SozialarbeiterInnen, PsychologInnen, ErziehrInnen, TrainerInnen etc.
• Zeit für die Vorbereitung und Abwicklung von Teamunterricht, Projekten und Jahresplanung
• Fortbildungsmöglichkeiten, um beruflich flexibel zu sein und eigene Kompetenzen auszuweiten
• Forschung an Schulen, um pädagogische Arbeit effizient weiter entwickeln zu können
• eine Ausbildung, die den Wechsel und Weiterqualifizierung in andere pädagogische Berufe unter Anrechnung bereits abgeschlossener Ausbildungsmodule ermöglicht
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