Nun meldet sich der Rechtsvertreter des mutmaßlichen Haupttäters von Batschuns zu Wort: „Causa um Brandanschlag: Anwalt will Nationalratsabgeordneten Walser in die Pflicht nehmen

Schön wäre es gewesen, wenn der Rechtsvertreter des mutmaßlichen Haupttäters den Menschen, die das Ziel des Brandanschlages gewesen sind, zunächst einmal sein Mitgefühl ausgesprochen hätte. Dass er für seine Mandanten eintritt, ist sein Job. Das, was er sagt, ist aber ein reines Ablenkungsmanöver von der wahren Problemlage.

In Batschuns herrscht nach wie vor tiefe Verunsicherung. Mennel sollte sich ein Vorbild nehmen an den politisch und kirchlich Verantwortlichen im Dorf sowie der Bevölkerung und nicht weiter Öl ins Feuer gießen!

Ich trage gerne dazu bei, dass der Brandanschlag von Batschuns lückenlos aufgeklärt wird: Der Herr Rechtsanwalt kann sich auf der Website www.stopptdierechten.at kundig machen („Vorarlberg: Der Brandanschlag und die Neonazis“). Dort sind all jene Erkenntnisse abrufbar, die ihm offenkundig fehlen.

Tatsache ist, dass der Mandant des Rechtsanwalts und geständige mutmaßliche Haupttäter im rechtsextremen Netzwerk bestens vernetzt ist, rechtsextreme Websites wie „Nationale Aktion Vorarlberg“, „White revolution is the only solution“ oder „Germanische Götterwelt“ bevorzugt und selbst „Hakenkreuz-Tätowierungen“ (VN vom 30.1.2013) aufweist. Dass Rechtsanwalt Mennel laut Medienberichten trotzdem behauptet, es gebe beim Brandanschlag in Batschuns „keinen rechtsextremen Hintergrund“ (Neue Vorarlberger Tageszeitung, 2.2.2013), ist grotesk. Wer sonst als Rechtsextreme kommt auf die Idee, am internationalen Gedenktag für die Opfer des nationalsozialistischen Rassenwahns einen Brandsatz auf eine Flüchtlingsunterkunft zu werfen und den Tod der 23 darin befindlichen Menschen in Kauf zu nehmen? Der Begriff Rechts(!)anwalt bekommt bei solchen Aussagen jedenfalls eine eigene Bedeutung.

Ich stehe mit meiner Einschätzung, dass es sich um keine spontane Aktion („bsoffene G´schicht“) gehandelt hat, nicht allein. Auch für den ÖVP-Bürgermeister von Zwischenwasser Josef Mathis ist sie keine „bsoffene Gschicht“ (Anschlag auf Vorarlberger Flüchtlingsheim: „Wir haben nicht genau hingeschaut“): „Dass sie am Holocaustgedenktag geschah, deutet darauf hin, dass sie geplant war.“