Weil die Zeit „schlimm ist für den Glauben“, haben sich die Verteidiger des „christlichen Abendlandes“ in der Diskussion um ein „Kruzifix-Verbot“ umgehend zu Wort gemeldet. Egal, ob Fast-Bundespräsident Erwin Pröll oder ÖVP-Chefideologe Andreas Khol – sie alle prophezeien einen „Werteverlust“, sollten Kreuze nicht mehr in den Schulen hängen. Sie alle erinnern an die „christlichen Wurzeln“ Europas.

Die „Presse“ hat Menschen mit sehr unterschiedlichem Zugang eingeladen, zu diesem Thema ihre Standpunkte zu veröffentlichen. Ich habe das heute unter dem Titel „Schlimm ist die Zeit für den Glauben“ gemacht. In meinem Beitrag geht es mir um den Nachweis, dass die Berufung auf die christlichen „Wurzeln“ unserer Kultur durchaus problematisch ist.

Valentin Zsifkovits, ein emeritierter Grazer Professor für Ethik und Sozialwissenschaft, argumentiert genau umgekehrt: „Das Kreuz ist kein destruktives Symbol“.