Die heutige „Pressestunde“ mit Unterrichtsministerin Claudia Schmied hat nichts wesentlich Neues gebracht. Ihre Vorstellungen einer Bildungsreform gehen durchaus in die richtige Richtung. Seit vielen Jahren! Und genau da liegt das Problem: Es geht nämlich bekanntlich vor allem darum, Ankündigungen auch umsetzen.

Mit Goethe würde ich sagen: „Der Worte sind genug gewechselt, lasst mich auch endlich Taten sehn!“ Vom angeblichen Ziel der Gesamtschule ist nichts zu erkennen, auch sonst reiht sich Baustelle an Baustelle.

Die Reformkraft der Regierung im Bildungsbereich mit Schmieds (!) Worten in der heutigen wie folgt zusammenfassen: „Es ist gelungen, gemeinsam mit der ÖVP die erstklassig vorbereitete Zentralmatura um ein Jahr zu verschieben. Ich gehe davon aus, dass sie auch kommt.“

Ähnliches gilt für die anderen Reformvorhaben im Bildungsbereich: Schulbürokratie und Verwaltungswirrwarr, Ganztagsschulen mit verschränktem Unterricht, Zentralmatura, LehrerInnen-Dienstrecht, LehrInnenausbildung Neu, elementarpädagogischer Bereich usw.

Es reicht nicht auf die Unzahl von neuen Gesetzen zu verweisen, wenn diese wie bei der Neuen Mittelschule nach dem großkoalitionären Kompromiss schlussendlich bis zur Unkenntlichkeit von der ursprünglichen Reformabsicht entfernt sind. Ich erinnere auch an die jüngste Schlappe der Ministerin: Das Schlimmste sind sinnvolle Reformen, die – wie bei der Zentralmatura – drei Jahre nach dem Inkrafttreten auf Druck der konservativen Reformverweigerer wieder ausgesetzt werden.

Wir brauchen eine nationale Kraftanstrengung für eine grundlegende Schulreform. Die Reformwilligen in Österreich in- und außerhalb des Parlaments müssen sich zusammenfinden zu einer Koalition der Vernünftigen. Wir sind ein Teil davon. Ich hoffe, dass Schmied und die SPÖ auch dabei sind.

Und worum geht´s überhaupt in der Schule? Richtig! Für die „Grüne Schule“ gilt: „Kein Kind zurücklassen!“