„Ich sehe schon, dass du das kannst. Kommen wir zur nächsten Frage“, so oder so ähnlich geht es zu in unseren Schulen. Unser ganzes System ist darauf ausgerichtet zu entdecken, was ein Kind in der Schule eventuell nicht weiß oder kann. Statt dass wir das in den Vordergrund stellen, was Kinder können und sie dadurch motivieren: „Schön, dass du das kannst Du. Erzähl mir mehr davon!“

Nun gibt es eine Studie der Psychologin Brigitte Sindelar von der Sigmund-Freud-Uni in Wien, die genau das bestätigt, was wir in unserem Bildungsprogramm (hier als Download: < file name="Bildungsprogramm" >) fordern: Wir müssen weg von der Defizitorientierung, denn das ständige Anstreichen von Fehlern in der Schule führt zu schlechten Leistungen. SchülerInnen hingegen, deren richtige Lösungen anstelle der Fehler markiert werden, lernen mehr. Das Projekt nennt sich „Fehlerkiller“. Hier nähere Informationen als Download < file name="Sindelar_Studie" >.

LehrerInnen an Wiener Volksschulen markierten vier Jahre bei 250 Kindern alles, was diese beim Schreiben, Rechnen und Lesen richtig gemacht hatten. Der Vergleich mit 380 traditionell bewerteten SchülernInnen zeigt, dass „Fehlerkiller“-Kinder viel bessere Leistungen erbringen und wesentlich motivierter sind. Das sagt ja auch die Hirnforschung und wird von der Projektleiterin Sindelar bestätigt: „Wenn man das Richtige markiert, wird auch das Richtige im Gedächtnis abgespeichert!“ Umgekehrt führe das Anstreichen von Fehlern dazu, dass sich Schülerinnen das falsche Wortbild einprägten. Also: Fehler anstreichen ist kontraproduktiv!

Für uns gilt: „Kein Kind zurücklassen!“