Unterrichtsministerin Claudia Schmied will jetzt also in der AHS-Oberstufen ein Kurssystem einführen („Schmied will Kurssystem in Oberstufe“). Recht so. Aber ist das auch wirklich ernst gemeint? Immerhin eröffnet sie fast jede Woche eine andere Baustelle, von solider Planung aber ist wenig zu bemerken. Und das ist speziell bei einer zukunftsweisenden Schulreform unabdingbar.

Es ist zudem merkwürdig, dass das geforderte Kurssystem nicht auch dazu dienen soll, das pädagogisch kontraproduktive Sitzenbleiben endlich weitestgehend zu vermeiden. Vielmehr sollen offensichtlich wohl Leistungsgruppen in der AHS-Oberstufe eingeführt werden.

Der Ansatz wäre – wie bei vielen Aktivitäten der Ministerin – richtig: Die jetzige gymnasiale Oberstufe muss flexibel organisiert sein, damit sie den vielfältiger werdenden Anforderungen gerecht wird. Grundsätzlich sollte die modulare Oberstufe in der gesamten Sekundarstufe II eingeführt werden. Unterschiedliche Fach-Module können dabei frei kombiniert werden. Es hat den vorliegenden Informationen zufolge allerdings bei dieser Meldung wieder den Anschein, dass nicht die Kompetenzen der SchülerInnen im Mittelpunkt stehen, sondern die Selektion.