Der Befund des „Monitoring-Ausschusses“ zur Einhaltung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung ist eindeutig: Das österreichische Bildungssystem ist menschenrechtswidrig und verletzt die Grundrechte behinderter Menschen. Unsere Forderung ist klar: ehestmögliche Abschaffung von Sonderschulen. Damit sind wir auf einer Linie mit den führenden Fachleuten: Experten fordern Abschaffung von Sonderschulen. Um das umzusetzen, braucht es einen Aktionsplan des Unterrichtsministeriums.

Auch in einem anderen Feld gibt es Nachholbedarf: In Tirol ist eine Elternselbsthilfe-Gruppe aktiv. Ihr Forderungsprogramm entspricht auch meinen Vorstellungen: < file name="Elternselbsthilfe" >. Es geht um Hilfe bei Legasthenie und Dyskalkulie. Auch hier ist seit langem klar, was zu tun wäre. PädagogInnen müssen schon während ihrer Ausbildung sensibilisiert und befähigt werden, Lese-, Rechtschreib- und Rechenschwierigkeiten bei betroffenen Kindern zu erkennen und zusätzliche individuelle Förderung durch entsprechend ausgebildete SpezialistInnen in die Wege zu leiten. Wir brauchen für diese Kinder ein Recht auf entsprechende Förderstunden in der Schule und im Bedarfsfall auch außerschulisches, spezielles, individuelles pädagogisches Einzeltraining durch Legasthenie- bzw. Dyskalkulietrainer.

Eine verständnisvolle, auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmte Förderung betroffener Kinder führt dazu, dass auch Sekundärsymptome wie Verhaltensauffälligkeiten seltener auftreten und somit auch LehrerInnen und MitschülerInnen davon profitieren.

Wir müssen umdenken: Kinder mit Behinderungen, Legasthenie oder Dyskalkulie sind keine „Sorgenkinder“ und keine jungen BürgerInnen 2. Klasse, das „Sorgenkind“ ist unser Schulwesen!