Das nennt man journalistische Verkürzung. Der „Standard.at“ hat mir gestern die Möglichkeit gegeben, in einem längeren Interview meine bildungspolitischen Vorstellungen zu präsentieren: „Diktatur von ein paar Gewerkschaftsvertretern!“
Daraufhin gab es viele Postings und eine heftige spannende Diskussion. Etwa über den Satz: „Ich halte die Klassenschülerhöchstzahl von 25 etwa in bestimmten Oberstufenklassen für durchaus überschreitbar.“ Das hat zu heftigen Reaktionen geführt – weil viele den Satz nicht genau gelesen haben oder nicht genau lesen wollten.
Natürlich bin ich nicht für eine Erhöhung der Klassenschülerhöchstzahl und auch den guten alten Frontalunterricht möchte ich nicht generell wieder einführen. Aber: Speziell in einem modularen System an der Oberstufe ist der Frontalunterricht EINE Unterrichtsform, die durchaus AUCH ihre Berechtigung hat. In einer Zeit, in der Jugendliche in Film, Fernsehen etc. mit Reizen überflutet werden, ist Zuhören zudem eine wichtige Fähigkeit, die wir in der Schule AUCH vermitteln müssen. Das sollte nicht unterschätzt werden. Dabei geht es nicht um die Vermittlung von Herrschaftsgeschichte etc., sondern um den Versuch, ein „Bild“ von Geschichte oder schlicht Fakten zu vermitteln, auch unterschiedliche Sichtweisen zu referieren etc.
Und zur Klassenschülerhöchstzahl: Eine Überschreitung kann ich mir ausschließlich in der Sekundarstufe II bei einem Modulsystem für bestimmte Veranstaltungen mit dem Schwerpunkt Wissensvermittlung vorstellen. Das funktioniert in Finnland bestens und auch aus Holland habe ich sehr positive Berichte bekommen: Als EINE Möglichkeit funktioniert es in der Oberstufe und ist eine Vorbereitung für die Uni.
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