Wie brechen wir die Verkrustungen im österreichischen Bildungssystem auf? Immerhin verhindert die soziale Undurchlässigkeit unseres Bildungssystems eine „gerechte Schule“: 89 aller Kinder von Eltern, deren höchster Bildungsabschluss die Pflichtschule ist, gehen in die Haupt- oder Sonderschule, nur 11 schaffen es in die AHS. Ganz anders bei Kindern aus AkademikerInnenhaushalten. Von ihnen gehen 61 auf die AHS, während nur 39 in die Haupt- oder Sonderschule gehen (PISA 2006). Rund 8.000 Jugendliche verlassen jedes Jahr unser Bildungssystem mit maximal Pflichtschulabschluss. Ihnen steht eine Karriere als ungelernte Arbeitskraft bevor. Damit sind wir Bildungsschlusslicht in Europa.
Gemeinsam mit unserer Familiensprecherin Daniela Musiol und Gemeinderat Christoph Chorherr bin ich daher heute mit dem Kärcher ausgerückt: Vor der GÖD-Zentrale und an 80 anderen Orten in Wien haben wir „grüne Bildungsbotschaften“ auf verschmutzten Flächen angebracht („Gerechte Schule“ und „Lernfreude“).
Warum gerade vor der Gewerkschafts-Zentrale? Weil der Stillstand einen Namen hat: GÖD! Das von ihr praktizierte Festhalten an sozialer Selektion durch die viel zu frühe Trennung der Kinder in angeblich Begabte und Unbegabte ist eine der Ursachen für die Misere. Und jetzt treiben sie es noch bunter. Wissenschaftministerin Beatrix Karl will allen Ernstes auch im Gymnasium Leistungsgruppen einführen. Das bezeichnen BildungsexpertInnen mittlerweile offen als „Schwachsinn“ („ÖVP will Leistungsgruppen auch in Gymnasien“).
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