1. Oktober 2014

GrĂŒnes 6-Punkte-Programm zur Bildung

2014-10-01T12:30:00+02:0001.10.14, 12:30 |Kategorien: Bildung|Tags: |

Man greift sich wirklich an den Kopf, wenn man an die RegierungsbeschlĂŒsse bei der Klausur in Schladming („Der Weg zur besten Bildung: 6-Punkte-Programm“) denkt. Im Rahmen einer Pressekonferenz habe ich heute dazu Stellung bezogen und mein „Alternatives 6-Punkte-Programm zur Bildungspolitik“ prĂ€sentiert.

Kernpunkte:

1. Schulstart NEU – Bildung beginnt bei den Kleinsten: Flexible Schuleingangsphase

2. Sprach- und Leseförderung – von Anfang an: zwei verpflichtende Kindergartenjahre fĂŒr alle

3. Schulautonomie stĂ€rken – Möglichkeiten erweitern: Personalhoheit an Schulen, freie Gestaltung bei der PĂ€dagogik

4. QualitĂ€tsoffensive fĂŒr ganztĂ€gige Schulformen – mehr Chancen fĂŒr Kinder: Recht auf ganztĂ€gigen Schulplatz, Ausbau verschrĂ€nkter Formen

5. Jeden Tag Bewegung – neue Möglichkeiten schaffen: Bewegungstausender

6. Initiative Erwachsenenbildung – Lernen hört nach der Schule nicht auf: WeiterfĂŒhrung des bestehenden Basisbildungsangebotes reicht nicht aus

Wer es genauer wissen möchte, hier unser Programm.

FĂŒr die „GrĂŒne Schule“ gilt: „Kein Kind zurĂŒcklassen!“

28. September 2014

Bildung: Copy-and-Paste statt Reformen

2015-05-03T10:05:29+02:0028.09.14, 14:37 |Kategorien: Bildung|Tags: |

Großer Bahnhof in Schladming, aber der Zug kommt nicht: Es ist wirklich zum Weinen!

Das bei der Regierungsklausur beschlossene 6-Punkte-Programm zur Bildung war nur eine AbschreibĂŒbung. „Eigenplagiat“ nennt man das wohl, denn die Eckpunkte des neuen Papers kennen wir schon lĂ€ngst. Sie sind im Wesentlichen bereits im RegierungsĂŒbereinkommen festgehalten.

Auch da war die Rede von der StĂ€rkung der ElementarpĂ€dagogik, einem Übergangsmanagement zwischen Kindergarten und Volksschule, der intensivierten Sprachförderung, der alternativen Leistungsbeschreibung bis zur 3. Schulstufe, mehr Schulautonomie, dem Ausbau der ganztĂ€gigen Schulformen usw. – also: Copy and Paste! Es kommt noch schlimmer: Die Regierung verkĂŒndet allen Ernstes, sie werde eine „Arbeitsgruppe“ (!) einrichten, mit VertreterInnen der LĂ€nder und des Bundes.

„Mit ganz klaren Bildungszielen“ sollen das letzte Kindergartenjahr mit den ersten zwei Volksschulklassen kombiniert werden. Die Schuleingangsphase 2014/15 soll an 35 Standorten erprobt und die „Erfolgsindikatoren wissenschaftlich“ evaluieren werden. Nicht nur Fachleute wissen: Die Schuleingangsphase 2014/15 lĂ€uft bereits! Schon jetzt lĂ€uft an 35 Standorten ein solcher Versuch. Bis 2016/17 soll das Modell flĂ€chendeckend umgesetzt sein.

Verkauft uns die Regierung fĂŒr dumm – oder ist sie es? Um es mit der „Presse“ zu sagen: „Die Frau Bildungsministerin zum „Schulstart neu“ (den es ĂŒbrigens so schon seit vielen Jahren in Österreich gibt) in der ZiB: „Wir wollen bei der nĂ€chsten PISA-Testung besser abschneiden, daher mĂŒssen wir bei den Kleinsten beginnen!“NĂ€chste PISA-Testung ist 2015, spĂ€testens 2016, dabei werden die 16-jĂ€hrigen getestet, unsere Regierung beginnt 2015 bei den SechsjĂ€hrigen, damit die 16-jĂ€hrigen 2016 besser abschneiden ….

Das Beispiel zeigt wohl deutlich, fĂŒr wie dumm wir von unseren Politikern verkauft werden oder – noch schlimmer – wie dumm diese sind!“

Auch „Sprach- und Leseförderung“ will man vorantreiben – „von Anfang an“. Das erinnert nicht nur fatal an Kurz’ Formel „Integration von Anfang an“, sondern wird in der konkreten Ausformung StĂŒckwerk bleiben. 45 Millionen soll in Sprachförderung investiert werden, dies vom Kindergarten bis in die Schule. Zum Vergleich: Das bevölkerungsmĂ€ĂŸig etwa doppelt so große deutsche Bundesland Nordrhein-Westfalen investiert nur in KindertagesstĂ€tten (!) zusĂ€tzlich 100 Mio Euro fĂŒr die Sprachförderung, wobei das Ausgangsniveau bereits höher ist als in Österreich. Wovon die Regierung nicht spricht, ist, dass es fĂŒr erfolgreiche Sprachfördermaßnahmen bestausgebildete PĂ€dagogInnen braucht. Davon sind wir in Österreich noch meilenweit entfernt.

Was wirklich neu sein könnte, ist die Entkrampfung. Immerhin hat sich die SPÖ von ihrem vormals als Koalitionsbedingung formulierten Ziel der Gemeinsamen Schule verabschiedet. Der Burgfrieden ist ausgerufen. Wem hilft’s? Sicherlich der ÖVP und ihren Blockierern.

4. April 2014

„Der schiefe Turm von PISA – die Bildungsministerin und der Datenschutz“

2015-05-03T16:22:42+02:0004.04.14, 11:18 |Kategorien: Bildung|Tags: , , |

„Der schiefe Turm von PISA – die Bildungsministerin und der Datenschutz“ – das war das Thema einer Pressekonferenz, die ich heute gemeinsam mit dem Datensicherheitsexperten und Mitglied des Datenschutzrates Andreas Krisch gegeben habe.

Gestern habe ich mit Andreas Schleicher, Bildungsexperte der OECD und internationaler PISA-Koordinator (Programm for International Student Assessment, gesprochen. Er hat ganz klar gesagt: Die Probleme sind technisch lösbar, die Sicherheit ist bislang in allen teilnehmenden 74 LĂ€ndern (!) gewĂ€hrleistet. Meine einfache Frage an die Ministerin: Was können Moldawien, Kirgisien oder Kasachstan, was Österreich nicht kann?

Ein Testungsstopp – so Schleicher – wiegt in Österreich schwerer als anderswo, weil wir wenig Daten ĂŒber unser Bildungssystem haben. Zudem ist die OECD bereit, Österreich entgegenzukommen: Schleicher kann die notwendigen Vortests bis Oktober 2014 verschieben.

Hinzu kommt ein Argumentationsnotstand der Ministerin. Heinisch-Hosek hat am Mittwoch im Rechnungshofausschuss wörtlich erklĂ€rt. sie habe „nie von einem Datenleck gesprochen“, sondern festgestellt, dass es sich „um einen kriminellen Akt“ handle. Krimineller Akt? Davor ist man nie gewappnet. Warum dann die Verschiebung? Die Haltung der Ministerin wird immer rĂ€tselhafter.

Oder geht es schlicht um ganz banale Dinge:

‱ Einsparungen von ein paar Millionen Euro?

Hans Zeger, der Obmann der ARGE Daten und wahrlich ein sorgsamer Bewahrer aller persönlichen Daten, hat die Entscheidung der Ministerin zu einem Testungsstopp als „lĂ€cherlich bezeichnet und noch eins draufgelegt: „Das ist ein schĂ€biges Argument.“ Der Datensicherheitsexperten und Mitglied des Datenschutzrates Andreas Krisch hat heute bei meiner Presskonferenz nachgelegt: Die Entscheidung ist schlicht nicht nachvollziehbar! Krisch hat darauf hingewiesen, dass in Österreich die Statistik Austria oder das Bundesrechnungszentrum jederzeit in der Lage wĂ€ren, die ÜberprĂŒfung vom BIFIE zu ĂŒbernehmen – falls die Ministerin in ihr Institut kein Vertrauen hat. Zudem sei Österreich „Weltmeister im E-Government“ und ein Testungsstopp daher schlicht lĂ€cherlich nicht nachvollziehbar.

Soll es in Österreich wirklich weiterhin einen bildungspolitischen Blindflug geben, nur um das Prestigeprojekt Neue Mittelschule zu retten?

Das wirkliche Problem: Die Regierung ist seit eineinhalb Jahrzehnten nicht in der Lage, aus den Ergebnissen der diversen PISA-Testungen die richtigen SchlĂŒsse zu ziehen. Polen beispielsweise hat vorgemacht, wie man reagieren sollte: „Bildungsreform: Vorbild Polen!“

Meine Forderung ist klar: PISA 2015 muss auch in Österreich wie vorgesehen durchgefĂŒhrt werden!

WofĂŒr ich stehe?

Ich stehe fĂŒr soziale Gerechtigkeit, bessere Schulen, Klimaschutz, Antirassismus, Integration, Grundrechte und Tierschutz.

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Meine Arbeit

Hier veröffentliche politische Kommentare. Sie erfahren auch alles ĂŒber meine Arbeit aus meiner Zeit im Nationalrat (2008-2017): Reden, AntrĂ€ge und Ausschussarbeit.


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