Pegida – eine „Schande fĂŒr Deutschland“!

2015-05-01T08:08:28+02:0016.12.14, 16:45 |Kategorien: Geschichte und Rechtsextremismus, Gesellschaft|Tags: |

Deutsche-FahneEin Begriff geht um in Deutschland: Pegida. Die AbkĂŒrzung steht fĂŒr „Patriotische EuropĂ€er gegen die Islamisierung des Abendlandes“. Gestern Abend demonstrierten etwa 15.000 Menschen in Dresden, weil sie sich in ihrer dumpfen GefĂŒhlswelt bedroht fĂŒhlen. Was sie antreibt, nennt der „Spiegel“ einen „Mix aus AuslĂ€nderfeindlichkeit, Anti-Establishment-Ressentiments und allerlei persönlichen Ängsten“.
Diese Ängste bestehen aus einer allgemeinen Zukunftsangst, Angst vor dem unbekannten Fremden, der Asylbewerberin und/oder dem Moslem, der Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes, der Angst vor der großen Krise.
Da tut es gut, wenn man eine einfache Antwort hat und einen SĂŒndenbock fĂŒr all das Ungemach ausmachen kann, das da auf einen zukommt oder zukommen könnte. Immer mehr Rechtsextreme nutzen diese Bewegung fĂŒr ihre braunen Ziele.
Wohltuend klar Ă€ußerte sich zuletzt der deutsche Bundesjustizminister Heiko Maas in der „SĂŒddeutschen Zeitung“: eine „Schande fĂŒr Deutschland“. Er habe „kein VerstĂ€ndnis fĂŒr das, was zur Zeit auf deutschen Straßen geschieht“ („Koalition ohne Pegida-Kurs: Hilflos gegen die WutmĂ€rsche“).
Weniger erfreulich Innenminister Thomas de MaiziĂšre von der CDU: Er zeigte VerstĂ€ndnis fĂŒr die „Sorgen mancher Demonstranten“ und signalisierte damit natĂŒrlich deutlich mehr. Denn sachlich begrĂŒnden kann man die Angst der Dresdner Demonstranten nicht: Nur ungefĂ€hr etwa 4000 Menschen und somit 0,1 Prozent der in Sachsen lebenden Menschen sind Muslime.
Besser wĂ€re es, wenn der Herr Innenminister weniger VerstĂ€ndnis zeigen und etwas mehr gegen die Verunsicherung vieler Menschen tun wĂŒrde. Immerhin zwei Drittel der Deutschen haben möchten nĂ€mlich, dass Deutschland mehr FlĂŒchtlinge aufnimmt. Um bei den anderen Ängste abzubauen, braucht es Begegnungszonen, also Veranstaltungen oder Praktika, braucht es AufklĂ€rung und Information.
Mir schwant schon Übles, denn derzeit organisiert sich im braun-blauen Umfeld bereits ein Österreich-Ableger von Pegida („Pegida Österreich: Die ĂŒblichen VerdĂ€chtigen“). Verhindern wir, dass da keine „Schande fĂŒr Österreich“ entsteht!