In Österreich wird er vom 3. Nationalratspräsidenten ehrenvoll im Parlament empfangen und darf dort seine verqueren Ansichten über die Geschichte vortragen – in Deutschland referiert er gleich dort, wo er hingehört: bei den Rechtsextremisten.

Die Rede ist von Walter Marinovic, der am 28. Oktober 2009 in Unna/Hamm bei einer NPD-Schulungsveranstaltung als „ein besonders lieber Gast aus dem deutschen Bruderstaat Österreich“ begrüßt wurde. Die Schulungsveranstaltung fand in einem ehemaligen Naziladen („Buy or die“) in Dortmund statt. Die Räumlichkeiten sind von „Autonomen Nationalisten“ aus Dortmund angemietet worden. Es gab heftige Proteste. In Österreich waren wir im April leider die einzigen, die gegen die Veranstaltung im Parlament protestiert haben.

Marinovic hat laut NPD einen Vortrag zum selben Thema gehalten wie im österreichischen Parlament: „Kampf des Befreiers Germaniens Arminius/Hermann“. Arminius habe sich im Jahre 9 gegen „die Supermacht der damaligen Zeit“ aufgelehnt, „um Freiheit und Eigenart zu verteidigen“. Bei der NPD ist Marinovic übrigens schon Ende 2002 als Gastredner des „1. Freiheitlichen Kongresses“ des Deutsche-Stimme Verlags aufgetreten.

Und der ehemalige Lehrer ist offensichtlich ein beliebter Gast in Deutschland: Am 19. November 2008 referierte er in Hannover zum Thema „Wie deutsch ist Österreich?“.