In London findet am kommenden Donnerstag der G20-Gipfel statt, also ein Weltfinanzgipfel der führenden 20 Industrie- und Schwellenländer. Heute waren dort 35.000 Demonstranten aus vielen Ländern unter dem Motto „Put People First“ auf der Straße. Je nachdem, wer geschätzt hat, waren es in Berlin zwischen 15.000 und 30.000, in Frankfurt zwischen 12.000 und 25.000, in Wien zwischen 6.500 und 20.000 usw. Aufgerufen hatte ein internationales Bündis zum Aktionstag 28. März. In Wien haben unter anderem attac, Global 2000, Greenpeace, die Katholische Jugend Österreich und SOS Mitmensch diesen Aufruf unterstützt. Insgesamt waren daran rund 200 Organisationen beteiligt – darunter auch die Grünen.

Derzeit wird auch in Österreich so getan, als ob es kein Geld gäbe, als ob beispielsweise das Bildungswesen nicht mehr finanziert werden könnte. Gleichzeitig aber ist es kein Problem, jenen Milliarden nachzuwerfen, die diese Krise mit aberwitzigen Finanzkonstruktionen, unendlicher Gier und Maßlosigkeit verursacht haben. Gerettet werden Banken und die Reichen – mit unseren Steuergeldern. Das mag sogar teilweise wirtschaftlich Sinn machen, wir brauchen aber dringend eine demokratische Kontrolle der Finanzmärkte und ein Sozial- statt nur eines Bankenpakets. Wir brauchen wirtschaftspolitisch einen Systemwechsel. Und wir brauchen Geld von jenen, die diese Krise verursacht haben.

Um das zu erreichen, werden Demonstrationen allein nicht reichen, sie können aber ein Anfang sein: Wir brauchen ein breites gesellschaftliches Bündnis aus den daran beteiligten Gruppierungen und Menschen. Wir brauchen ein Bündnis, in dem Gewerkschaften, NGOs, christliche Gruppierungen, PolitikerInnen usw. vertreten sind – und wir brauchen einen langen Atem!