Weltweit entgehen den öffentlichen Haushalten rund 250 Mrd. USD an Steuereinnahmen durch Steuerflucht und die diversen Steueroasen. Entwicklungsländer verlieren jährlich etwa 900 Mrd. USD durch Steuerflucht, Bilanzierungstricks und Korruption. Ist die Wirtschaftswelt völlig aus den Fugen geraten? Die AK Wien veranstaltet zu diesem Thema am 15. April ein Symposium: Jenseits von Steuerflucht und Steueroasen. Elemente für eine neue internationale Finanzarchitektur.
Die absolute und endgültige Weisehit – ich weiß es – gibt es nicht. Aber wir müssen verstärkt diskutieren über die Ursachen der gegenwärtigen Krise nachdenken. Es wäre uverantwortlich gegenüber den nachkommenden Generationen, keine grundlegenden Reformen durchzuführen. Aber welche sollen das sein? Einige Angebote und Ansatzpunkte sind sicherlich die Steueroasen, die mangelnde Aufsicht und Regulierung auf den Finanzmärkten sowie die falschen Anreize bei den Gehaltsschemen von Managern.
Wir müssen uns daher natürlich auch die Frage nach den politischen Konsequenzen stellen? Wie muss eine neue Finanzarchitektur aussehen? Ich habe an dieser Stelle schon einmal auf den Film “Let’s make money” hingewiesen. Er benennt die Probleme der alten Ordnung sehr exakt. Die Suche nach einer neuen wirtschaftlichen Ordnung muss auf diesen Erkenntnissen aufbauen. Auch wenn eines augenfällig ist: Eine neue politische und ökonomische Theorie bietet sich nicht an. Es gibt kein überzeugendes theoretisches Angebot – oder kennt jemand eines?
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